Die neuen Autobahnblitzer bei Leonberg leisten schon ganze Arbeit. Foto: factum/Jürgen Bach

Wer das Tempolimit auf der A 8 nicht beachtet, lässt beim Land die Kassen klingeln: Bei den stationären Blitzern an der Autobahn herrscht Hochbetrieb.

Stuttgart/Leonberg - Der neue Autobahn-Blitzer an der A 8 zwischen dem Kreuz Stuttgart und dem Dreieck Leonberg läuft bereits auf Hochtouren: Binnen knapp drei Monaten müssen Zehntausende Schnellfahrer bereits für Bußgelder in Höhe von 1,3 Millionen Euro berappen.

Zum Vergleich: Nach einer vorläufigen Bilanz der Zentralen Bußgeldstelle des Landes dürften im Jahr 2019 mehr als acht Millionen Euro an Bußgeldern durch die vier Blitzanlagen zwischen dem Stuttgarter Flughafen und Leonberg zusammenkommen. Nach Informationen unserer Zeitung wurden an den Anlagen bis Ende November mehr als 420 000 Schnellfahrer erwischt, knapp 270 000 Fälle wurden in Bußgeldverfahren umgesetzt. Weil nicht alle Fotos beweissicher sind oder manche ausländischen Fahrzeuge nicht geahndet werden können, liegt die Quote der tatsächlich geahndeten Tempoverstöße bei 60 bis 65 Prozent.

Zwangspause für die Blitzer am Flughafen

Die Leonberger Anlage hatte wegen des vierspurigen Autobahnausbaus zunächst abgebaut werden müssen, sie wurde schließlich im Herbst 700 Meter vom ursprünglichen Standort entfernt neu installiert. Seit der ersten Septemberhälfte dieses Jahres wird dort wieder in Fahrtrichtung Karlsruhe geblitzt. Sollten die hohen Trefferzahlen anhalten, könnten in einem Jahr 270 000 Temposünder erfasst werden.

Die Polizei hält die Tempoüberwachung für dringend notwendig. Wegen der vielen Fahrspurwechsel vor dem Autobahndreieck sei eine „mäßige Geschwindigkeit“ geboten. Die Strecke zwischen Stuttgart und Leonberg verzeichnet täglich mehr als 150 000 Fahrzeuge.

Zwangspause macht dagegen die A-8-Blitzanlage auf Höhe des Stuttgarter Flughafens. Wegen des Bahnprojekts Stuttgart 21 mussten die Blitzer demontiert werden. Ihr neuer Standort ist nahe der Anschlussstelle Stuttgart-Degerloch geplant.