Das Straßenbauamt hat im Rems-Murr-Kreis drei neue Stellplätze für mobile Blitzer angelegt. Sie befinden sich entlang der Bundesstraßen 14 und 29.
Tempokontrollen rund um die Uhr: Das Ordnungsamt setzt ab sofort zwei mobile Geschwindigkeitsmessanlagen, sogenannte Enforcement-Trailer, auch auf den Bundesstraßen 14 und 29 ein. Bislang sind derartige Blitzer vor allem auf Kreis- und Landesstraßen sowie in Städten und Gemeinden des Rems-Murr-Kreises im Einsatz, die keine eigene Straßenverkehrsbehörde haben. Nun sollen sie auch auf den stark frequentierten Bundesstraßen für mehr Verkehrssicherheit sorgen.
Überwachung auch nachts
„Um den Einsatz der Enforcement-Trailer auf den Bundesstraßen zu ermöglichen, hat das Straßenbauamt drei neue Stellplätze entlang der B14 und B29 errichtet“, teilt eine Sprecherin der Behörde mit. „Diese Stellplätze wurden speziell für die Anforderungen der mobilen Blitzer konzipiert, da sie eine geeignete Fläche und Infrastruktur für den Betrieb sicherstellen.“ Die genauen Standorte will die Behörde auf Nachfrage nicht preisgeben, nur so viel: Ein Standort befindet sich an der Bundesstraße 29, die beiden anderen an der Bundesstraße 14.
Die Trailer sind weniger personalintensiv und können bis zu einer Woche lang selbstständig betrieben werden. Mit den neuen Standorten werde es nun möglich, die Verkehrssicherheit auf den Bundesstraßen auch nachts und am Wochenende zu erhöhen. „Durch regelmäßige Geschwindigkeitsüberwachung an den Bundesstraßen sollen Unfälle vermieden und die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten sichergestellt werden. Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeiten sind nach wie vor die häufigste Unfallursache bei tödlichen Verkehrsunfällen.“ Um die Sicherheit auf den Straßen weiter zu erhöhen und um gegen den Verkehrslärm vorzugehen, investiere der Rems-Murr-Kreis in moderne digitale Verkehrsüberwachungstechnik. Die Gesamtkosten für die Errichtung der drei Stellplätze belaufen sich auf rund 20 100 Euro.
Bereits im November 2022 wurde auf Grundlage eines Haushaltsantrags und eines darauffolgenden Beschlusses des Umwelt- und Verkehrsausschusses die Anschaffung der beiden semistationären Blitzer beschlossen. Gekostet haben die beiden Geräte zusammen 488 000 Euro.
Die mobilen Blitzerkästen mit Anhängerkupplung können von einem Auto an alle möglichen Standorte bewegt werden, um dort die Geschwindigkeiten zu überwachen. An bis zu zehn Tagen und Nächten am Stück ohne Personalaufwand. Neuere Generationen der Anhänger überwachen zudem Durchfahrtsverbote für Lastwagen.
Rund 320 000 Euro eingenommen
Durch die bisherigen Geschwindigkeitsmessungen mit den beiden Enforcement-Trailern wurden laut Landratsamt insgesamt 7948 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Überschreitens der zulässigen Höchstgeschwindigkeit eingeleitet. Die daraus resultierenden Einnahmen beliefen sich auf rund 320 000 Euro.
Der Landkreis nutzt die beiden Messanlagen mit den Namen „Rems“ und „Murr“ seit Ende 2023 zur Tempokontrolle. Sie sind im Einsatz in den Gemeinden:
- Alfdorf
- Berglen
- Großerlach
- Kaisersbach
- Kernen
- Leutenbach
- Plüderhausen
- Remshalden
- Rudersberg
- Schwaikheim
- Spiegelberg
- Sulzbach/Murr
- Urbach
- Welzheim
- Winterbach
- Korb und Murrhardt in Teilen – sowie
- B14
- B27
Die Erfahrungen mit den Blitzer-Anhängern an den bisherigen Einsatzorten seien gut, die Nachfrage sei hoch. Das Landratsamt erreichen viele Standortwünsche von den Gemeinden und aus der Bevölkerung.
Wo die Blitzer sonst noch stehen
Große Kreisstädte und die Verwaltungsgemeinschaft Backnang sind selbst für die Geschwindigkeitsüberwachung auf ihren Gemarkungen zuständig. In Backnang hat man sich entschieden, einen Blitzer-Anhänger dauerhaft zu mieten. Gegen eine Kostenbeteiligung möchte die Stadt den acht Gemeinden der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft anbieten, auch dort Geschwindigkeitsmessungen mit dem Enforcement-Trailer durchzuführen. Die Städte Winnenden und Weinstadt mieten sich die mobilen Messgeräte ebenfalls nur zeitweise, während Waiblingen und Fellbach haben sich je ein Gerät dauerhaft angeschafft haben.