Demolierte Telefonzelle Foto: Jürgen Brand

An der Schönbühlstraße ist eine gerade erst rundum reparierte Telefonzelle schon wieder demoliert worden, frisch gestrichene Wände und Fassaden wurden beschmiert. Scheiben einschlagen oder Wände besprühen ist aber einfach nur voll daneben.

S-Ost - In ganz Deutschland gibt es kaum noch 20 000 Telefonzellen. Eine aussterbende Art, das Smartphone ist schuld. Während praktisch jeder unter 60-Jährige und auch Jugendliche, egal ob sie das Geld dafür haben oder nicht, mit Smartphones herumlaufen, tun sich etliche deutlich ältere Menschen noch schwer damit. Und freuen sich über jede Telefonzelle. Zum Beispiel über die Rarität an der Schönbühlstraße. Die war im vergangenen Jahr von Unbekannten völlig demoliert worden, im November hatte die Telekom das Telefon repariert, neue Scheiben eingesetzt. Die sind inzwischen wieder zertrümmert, übers vergangene Wochenende ließen Unbekannte erneut ihre Zerstörungswut daran aus. Was die wohl sagen würden, wenn man ihnen die Scheiben ihrer Smartphones zerstören würde, ist ja schließlich auch nur Glas? Oder würden genau diejenigen einem smartphonelosen Menschen ihr Handy für einen Anruf leihen? Es macht keinen nennenswerten Unterschied, ob jemand immer wieder Scheiben von Telefonhäuschen zertrümmert oder praktisch jede frisch gestrichene Wand im Stadtbezirk, egal ob oben auf der Uhlandshöhe oder unten beim Klingenbach, binnen kürzester Zeit mit irgendwelchen Parolen beschmiert – beides ist einfach voll daneben!