Die „Stutyard“-Premiere fand am 14. Dezember 2024 auf der Landesmesse statt. Foto: Stutyard/ 

Nach Kritik an der Festival-Premiere im Dezember 2024 soll die zweite Ausgabe von „Stutyard“ anders ablaufen. Veranstalter Deniz Keser erklärt, welche Maßnahmen getroffen werden, damit das Festival dieses Mal möglichst ohne Zwischenfälle verläuft.

Teils lange Wartezeiten am Einlass und an der Bar, Gedränge und frierende Besucherinnen und Besucher an den Toiletten im Außenbereich – das neue Techno-Festival „Stutyard“, das im Dezember letzten Jahres auf der Landesmesse Stuttgart Premiere feierte, hatte zuletzt Kritik einstecken müssen. Vor allem auf Social Media hatten sich Gäste über die Organisation beschwert. Kurz nach dem Event hatte sich Veranstalter Deniz Keser unserer Zeitung gegenüber bereits zur Kritik geäußert und zudem angekündigt, für das zweite Event Verbesserungen auf den Weg zu bringen. Darüber hinaus betonte er, dass es von rund 7500 Besuchern um die 250 Beschwerden gegeben hatte. Der Großteil der Gäste sei, so Keser, mit dem Festival zufrieden gewesen.

 

So hatten Kesers Angaben zufolge bereits bei der Premiere am 14. Dezember 2024 2000 Festival-Besucher Tickets für die Fortsetzung in diesem Jahr gekauft. Auch das zweite Stutyard-Festival wird auf der Landesmesse stattfinden, dieses Mal mit rundum zufriedenen Gästen – so der Plan.

Neues Jahr, neues Konzept

Denn für die zweite Ausgabe im Dezember 2025 plant Veranstalter Deniz Keser, den man auch als Organisator des Stuttgart Electronic Music Festival (SEMF) oder des Waranga-Festivals in Stuttgart kennt, neue Maßnahmen, die das Festival-Erlebnis verbessern sollen.

So sollen etwa die Einlassschleusen erweitert und so ein schnellerer Einlass gewährleistet werden. Bei der Festival-Premiere hatte es laut Kesers Angaben 16 Schleusen an den Messeeingängen gegeben – genug, um 7500 Besucher einzulassen. Allerdings, räumt Keser ein, kamen diese nicht wie erwartet zeitversetzt, sondern geballt auf einmal und überlasteten so den Einlass.

Früherer Einlass, entzerrter Ablauf

Auch bei der zweiten Ausgabe des Festivals rechnet Keser wieder mit rund 7500 Besucherinnen und Besuchern, die auf der Landesmesse zu elektronischen Beats feiern wollen. Darauf will er dieses Mal besser vorbereitet sein. Deshalb ist ein, wie er sagt „intensiveres Crowdmanagement mit verbesserter Wegeführung“ vorgesehen. Außerdem sollen „große Besuchertrauben durch Absperrungen aufgetrennt werden“. Auch solle es mehr Eingangsschleusen geben, die finale Anzahl werde noch festgelegt.

Stutyard-Premiere im Dezember 2024. /Nael Lachmann

„In Summe wird hier diesmal ein eher überdimensionierter Ansatz gewählt, um Wartezeiten für die Besucher zu reduzieren. Zudem wird das Festival-Gelände voraussichtlich zwei Stunden früher geöffnet werden, was bedeutet, dass der Einlass und die gewissenhaften Kontrollen deutlich vor den Spielzeiten der Mainacts beginnen werden“, sagt Keser. „Auf die Weise wird ein Anstauen der Menschenmasse zeitlich entzerrt und die Gäste haben ein entspannteres Ankommen.“

Zusätzlicher Merchandise-Stand

Ein Grund dafür, dass viele Festival-Besucher im vergangenen Jahr verfrüht – nämlich bis zu zwei Stunden früher – zum Einlass gekommen sind: das limitierte Merchandise, sagt Keser. „90 Minuten nach dem Einlass war das Merchandise restlos ausverkauft.“ Dem Ansturm wollen die Veranstalter mit Verkaufsständen, die künftig vor und in der Halle zu finden sind, vorbeugen. „So können wir die Situation beim Einlass entzerren und den Andrang bei der Personenkontrolle vom Merchandise-Verkauf trennen“, so Keser.

Gerade auch in Sachen Personal soll laut Veranstalter aufgestockt werden: „Für uns bleibt die Sicherheit unserer Gäste – insbesondere in der aktuellen Zeit – die oberste Priorität, weswegen die Personen- und Taschenkontrollen am Eingang nicht vereinfacht, sondern durch weiteres Einlasspersonal für die zusätzlichen Schleusen aufgestockt werden“, erklärt der Veranstalter auf Nachfrage.

Auch was den Komfort der Gäste auf dem Festivalgelände angeht, wollen Deniz Keser und sein Team im Dezember 2025 besser vorsorgen. Geplant ist unter anderem, die Zahl der Schließfächer zu erhöhen – Keser rechnet derzeit mit mindestens 2000 zusätzlich verfügbaren Fächern. „Die Anzahl wird an den maximal verfügbaren Platz in der Eingangshalle angepasst“, sagt er.

Chillout-Area zum Runterkommen

Zudem soll es künftig eine sogenannte „Chillout-Area“ geben, in der Gäste entspannen können. Gemeint sind damit „auf dem Gelände verteilte Bereiche mit Sitz- und Verweilmöglichkeiten, um sich eine kurze Pause von der Show und lauten Musik in ruhigerer Atmosphäre nehmen zu können“, so der Veranstalter. „Es wird wieder ein Raucherzelt mit noch mehr Sitzmöglichkeiten geben. Ebenso einen Bereich im Freien, wo man nach dem Tanzen frische Luft schnappen kann.“

Auf der Toilette nicht mehr frieren

Zwei Punkte, die beim ersten Festival für Kritik seitens der Besucher sorgten, waren auch das lange Warten an den Bars und den Toiletten. Die Veranstalter arbeiten laut Keser auch hier an Lösungen.

Während die Festival-Besucher im Dezember 2024 bei Minusgraden bibbernd vor den Toiletten im Außenbereich warten mussten, soll der Toilettengang in diesem Jahr dank wettergeschützter Toiletten möglich sein, ohne zu frieren. „Dieser Punkt wird derzeit im Sicherheitskonzept angepasst, hier gibt es verschiedene Planungsansätze, die gemäß den Sicherheitsvorschriften noch geprüft werden müssen“, bleibt Keser noch etwas vage.

In puncto Bezahlung setzen die Veranstalter weiterhin auf ein bargeldloses Zahlungssystem. Technische Optimierungsmöglichkeiten, aber auch alternative Dienstleister und Systeme würden aktuell geprüft, so der Veranstalter.

Barbetrieb „wie am Fließband“

Auch an der Bar soll künftig niemand mehr zu kurz kommen. „Es wird noch mehr Personal geben, das in einer optimierten Anordnung innerhalb der Bars, sozusagen wie am „Fließband“ arbeiten wird“, erklärt Keser. „Das heißt es wird in zwei Reihen gearbeitet, dafür wird die Tiefe der Bars etwas erhöht, um mehr Platz zu haben.“

So blickt die Landesmesse auf das zweite Festival

Vertreter der Landesmesse Stuttgart, die die Hallen für das Stutyard-Festival an Deniz Keser und sein Team vermietet, blicken optimistisch auf das zweite Event im Dezember 2025. „Nach dem überwältigenden Zuspruch und dem schnellen Ausverkauf hätten wir dem Veranstalter auch für die Premiere auf unserem Gelände einen ebenso erfolgreichen Auftakt gewünscht. Leider war diese offenbar von unerwarteten Herausforderungen begleitet. Aus diesem Grund haben wir den Austausch mit dem Veranstalter gesucht und uns beratend eingebracht“, so Stefanie Kromer, Unternehmenssprecherin der Landesmesse Stuttgart. „Die bisherigen Gespräche mit unserem Kunden verlaufen sehr konstruktiv und zielgerichtet. Wir freuen uns auf eine zweite Ausgabe des Stutyards auf unserem Gelände.“

Neben den bereits beim ersten Event verkauften rund 2000 Tickets für das Folge-Festival in diesem Jahr, sei der Run auf weitere Tickets für die zweite Ausgabe nach wie vor hoch, sagt Keser. „Auch die auf 2000 Stück limitierten Blind Tickets, also ohne Bekanntgabe des Line-ups, waren binnen acht Stunden sofort ausverkauft.“ Sobald das Line-up bekannt gegeben wird, folgt die nächste Etappe des Ticketverkaufs.

Zum Line-up selbst setzt der Veranstalter noch auf den Überraschungseffekt. „Das können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt geben, aber es wird auf jeden Fall wieder für einige Highlights und Überraschungen gesorgt.“

Stutyard 13. Dezember 2025, Landesmesse Stuttgart