Innerhalb von zweieinhalb Minuten müssen die selbst gebauten Lego-Roboter knifflige Aufgaben bewältigen. Foto: Christian Hass

Beim First-Lego-League-Wettbewerb in der Firma Festo kommen Schüler mit Wissenschaft und Technik in Berührung. Doch das ist nicht alles. Sie präsentieren auch neue Ideen zur Müllvermeidung.

Esslingen - Es ist Samstag, und die Firma Festo ist fest in Roboterhand. Denn beim „First-Lego-League“-Regionalwettbewerb in Esslingen-Berkheim tummeln sich junge Tüftler, um ihre Roboter zu präsentieren. 15 Teams mit je drei bis zehn Schülern stehen gebannt um Spieltische herum, auf denen zwei Roboter gegeneinander antreten und innerhalb von zweieinhalb Minuten einige knifflige Aufgaben bewältigen müssen.

Jedes Team hat seinen Roboter selbst gebaut und programmiert. „Die Schüler haben eine Baukiste mit Legosteinen und die zu bewältigenden Aufgaben bekommen und mussten daraus ihren Roboter kreieren“, erklärt Markus Moll von Festo Didactic. Und diesem wird einiges abverlangt. Teile einsammeln, etwas verschieben, sortieren oder abhängen. Das klappt teilweise sehr gut, doch ab und an streiken die mit Licht- und Bewegungssensoren ausgestatteten Roboter oder bleiben auf dem Parcours hängen. Dann müssen sie erneut auf Start gesetzt werden.

Das diesjährige Wettbewerbsthema lautet Müll

„Die Sensoren reagieren sehr empfindlich auf wechselnde Lichtverhältnisse und funktionieren dann manchmal nicht richtig“, erklärt Reinhard Pitschellis von Festo Didactic. Trotz aller Hightech, die beim Lego-Wettbewerb eingesetzt werde, dürfe man nicht vergessen, dass es sich bei den verwendeten Bauteilen doch um Spielzeug handle. Es sei nicht so stabil, und es falle doch auch immer mal wieder etwas ab und um.

Doch das Robot-Game ist nur ein Teil des Technik-Wettbewerbs, der in diesem Jahr das Thema „Trash Tech“ – also Müll – vorgegeben hat. Bewertet werden auch das Roboterdesign und das Teamwork. Zudem gibt es einen Forschungsauftrag, den jedes Team umzusetzen hat. Es sei erstaunlich, was die Jugendlichen an Ideen lieferten, so Reinhard Pitschellis, der mit in der Jury sitzt. Manche würden ein Konzept präsentieren, und manche bauten schon richtige Dummies, sagt er beeindruckt.

Das Projekt will Jugendliche für Technologie begeistern

Während in diesem Jahr eine Gruppe eine komplette Mülltrenneinrichtung für ihre Schule gebaut hat, erfand ein anderes Team eine Scheckkarte, bei der sich Geschäfte die Kassenzettel sparen können. Innovativ ist sicherlich auch die Idee wiederverwertbarer Kaffeekapseln.

Die Mannschaften reisen teils von weit her an. Ein Team kommt sogar aus Österreich und ist bereits am Vortag angereist. Wer von ihnen weiterkommt, träumt vom Finale in Ungarn.

Die First Lego League ist auf Initiative der Stiftung First in den USA entstanden. Das von Sponsoren aus der Wirtschaft unterstützte weltweite Förderprogramm will Jugendliche für Wissenschaft und Technologie begeistern, den Gedanken des Teamgeists vermitteln und sie anspornen, komplexe Aufgaben mit kreativen Lösungen zu bewältigen. Bereits seit 1998 wird in der Liga um die Wette konstruiert.