Gehen immer hoch konzetriert ins Match: Yannick (links) und Dominique Maden. Foto: Baumann

Yannick und Dominique Maden haben in der vergangenen Saison zum Erfolg des TEC Waldau beigetragen. Die Brüder setzen ganz auf die Tenniskarriere. Ein nicht-sportlicher Berufsbeginn kommt erst mal nicht infrage.

Degerloch - Mit einer eindrucksvollen Bilanz von sieben Siegen in sieben Saisonspielen haben sich die Herren des TEC Waldau Ende Juli den Meistertitel in der Tennis-Regionalliga Südwest und den Aufstieg in die 2. Bundesliga gesichert. Einer der Hauptgründe für die starke Saison der Degerlocher war der Zusammenhalt der eingespielten Truppe, die schon 2010 gemeinsam den Aufstieg aus der Württembergliga geschafft hatte.

Noch länger als die Kollegen kennen sich freilich zwei Akteure, die einst gemeinsam beim TSV Jahn Büsnau, wo der Vater Heinz-Werner der Vereinsvorsitzende ist, mit dem Tennis begonnen haben: Yannick (24) und Dominique (22) Maden sind Brüder, die nicht nur ungemein wichtige Siege zum Erfolg der Waldau-Herren in der vergangenen Saison beigetragen haben, sondern die auch sonst noch eine ganze Menge an Gemeinsamkeiten verbindet.

Beide waren eine Zeit lang in den USA

Vier Jahre haben die Brüder jeweils an der Clemson University in South Carolina studiert und Punkte für die dortige Tennismannschaft der Tigers in der ACC-Conference der Collegeliga NCAA gesammelt. „Der Aufenthalt hat uns sportlich und menschlich enorm weitergebracht, das waren ganz wertvolle Erfahrungen“, sagt Dominique, der in diesem Frühjahr das Studium (Sportmarketing) mit dem Bachelor beendet hat. Sein Bruder Yannick (Wirtschaft) war schon ein Jahr früher fertig, im Sommer 2014 begann er, sich komplett auf die Tenniskarriere zu konzentrieren. Im Moment agieren beide Büsnauer als Vollprofis, die weitere Ausbildung oder ein Berufsbeginn nicht-sportlicher Art sind erst einmal hintangestellt.

„Ich setze ganz auf die Karte Tennis und schaue mal, wie weit mich das bringt. Wenn damit auf Dauer kein Geld zu verdienen ist, kann ich immer noch ein Masterstudium oben drauf packen und umdisponieren“, sagt Yannick, dessen Karriere freilich im vergangenen Jahr eine tolle Entwicklung genommen hat.

Platz 300 bis 350 auf der ATP-Rangliste ist das Ziel

Ein Endspieleinzug beim Weltranglistenturnier in Friedberg, zwei Turniersiege bei den Mosel Open in Krenn bei Trier und in Boynton Beach (USA) sowie eine Reihe weiterer guter Platzierungen haben ausgereicht, um in der ATP-Rangliste der weltbesten Tennisspieler einen Sprung um mehr als 1000 Plätze auf die aktuelle Position 466 zu machen. „In den kommenden Monaten wird es spannend. Jetzt geht es langsam um den Einzug in die Qualifikation bei den großen Turnieren und den Grand Slams“, sagt Yannick Maden, der bisher fast ausschließlich bei sogenannten Future- und Challengerturnieren, der zweiten Kategorie der Profitour, unterwegs war. Bis Ende des Jahres soll im Idealfall eine Platzierung zwischen 300 und 350 erreicht sein.

Der zwei Jahre jüngere Bruder ist davon noch ein ganzes Stück entfernt. Davon, dass dessen augenblickliche Position 1863 aber ganz schnell auch bei ihm dreistellig werden kann, sind beide Brüder überzeugt: „Er bringt alle Voraussetzungen mit, um auch in Richtung Weltspitze anzugreifen“, sagt Yannick, während der Gelobte selbst glaubt, dass es „eine reine Kopfsache“ sei, ehe die ersten entsprechenden Erfolge auf der ITF-Tour kommen.

Punkte trotz Schulterverletzung

In der Regionalliga sammelte Dominique, trotz des Handicaps einer Schulterverletzung, im Einzel 4:2-Siege und im Doppel 2:1 für die Waldau (Yannick: 7:0 und 5:2), bei einem gemeinsamen Weltranglistenturnier spielte sich der Jüngere in Belgrad erstmals aus der Qualifikation bis ins Achtelfinale vor.

„Mein großer Traum ist der von einem Start bei den French Open in Paris, weil der Sand mein Belag ist“, sagt der Ältere. Im Mai nächsten Jahrs könnte es soweit sein – wenn die Entwicklung in diesem Tempo weitergeht.