Teamviewer aus Göppingen: Zuletzt bereitete dem Unternehmen unter anderem Probleme, dass die im Lockdown gewonnenen Kunden nicht so häufig wie erwartet ihre Verträge verlängerten. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

TeamViewer gehörte zu den großen Gewinnern der Corona-Krise, weil die Software den Zugriff auf andere Computer ermöglicht. Dieser Tage befindet sich die Aktie im Sinkflug. Die Hintergründe.

Berlin - Beim Softwarehaus Teamviewer läuft es nicht rund. Nach einem schwächer als erwarteten dritten Quartal senkte das Unternehmen aus Göppingen am Mittwoch überraschend deutlich seine Erwartungen für das Gesamtjahr. Anleger nahmen daraufhin Reißaus, die Aktien brachen im MDax um mehr als sieben Prozent ein.

Für das Gesamtjahr wird nun bei den abgerechneten Umsätze - bei Teamviewer Billings genannt - nur noch mit 535 bis 555 Millionen Euro gerechnet nach rund 460 Millionen Euro in 2020. Bisher waren 585 bis 605 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. Bei den Erlösen erwartet Teamviewer maximal noch 505 Millionen Euro statt bislang maximal 540 Millionen Euro. Das schlägt sich auch auf die bereinigte Betriebsgewinn-Marge durch, die nur noch zwischen 44 und 46 Prozent statt bei 49 bis 51 Prozent liegen soll. Hier hatte TeamViewer bereits zuvor wegen zweier kostspieliger Sponsoring-Verträge Abstriche gemacht.

TeamViewer gehörte zu den großen Gewinnern der Corona-Krise

Vorläufigen Zahlen zufolge legten die Billings im dritten Quartal um 18 Prozent auf rund 126 Millionen Euro zu. Teamviewer sprach davon, dass der Großkundenbereich weniger stark wuchs als erwartet. Die bereinigte Ebitda-Marge zwischen Juli und September lag bei rund 34 Prozent.

TeamViewer gehörte zu den großen Gewinnern der Corona-Krise, weil die Software den Zugriff auf andere Computer - etwa für die Fernwartung - ermöglicht und das vor allem für Arbeitnehmer im Home-Office wichtig war. Zuletzt bereitete dem Unternehmen unter anderem Probleme, dass die im Lockdown gewonnenen Kunden nicht so häufig wie erwartet ihre Verträge verlängerten.