Statt am Cannstatter Wasen reihen sich die Taxis auf dem Stuttgarter Marktplatz. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Wasen-Besucher schauen in die Röhre: Kein einziges Taxi weit und breit. Die sind alle auf dem Marktplatz. Dort demonstrieren die Fahrer für Stellplätze, die sie besser anfahren können. Doch es steckt mehr dahinter.

Stuttgart - Rund 300 Taxifahrer aus Stuttgart haben für eine bessere Lage der Taxi-Stellplätze am Cannstatter Wasen demonstriert. „Es reicht“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Taxizentrale, Murat Arslan, am Donnerstag. „Die Stadt muss endlich ihre Hausaufgaben machen.“ Die Zentrale, die fast alle Fahrten in der Landeshauptstadt vermittelt, rief die Taxifahrer dazu auf, einen Konvoi zu bilden.

Vom Cannstatter Wasen aus fuhren die Taxifahrer zum Rathaus und reihten sich dort auf, um ihren Ärger kundzutun. Bis zum Betriebsschluss sollte deswegen kein Taxi mehr den Wasen anfahren. Neben der Stellplatz-Problematik fühle man sich von der Stadt zudem schlecht behandelt. Diese habe die Zentrale in der Öffentlichkeit bloßgestellt, sagte Arslan.

„Ich kann diese Vorwürfe nicht nachvollziehen“, sagt Hermann Karpf, Referent des Ordnungsbürgermeisters der Stadt Stuttgart. Man habe sich am 2. Oktober eigentlich auf den Kompromiss geeinigt, einen zusätzlichen Taxistand direkt am Wasen einzurichten. Mehr sei aus Sicherheitsgründen nicht möglich. „Ich verstehe nicht, wie es zu einer solchen Eskalationsstufe kommen konnte.“ Am Ende würden sich die Taxiunternehmen nur selber schaden. Denn die Kunden seien unzufrieden und illegale Taxifahrten würden begünstigt.

Für Arslan spielt vor allem die Stellplatz-Problematik eine Rolle. Man müsse weite Umwege zum Cannstatter Wasen fahren, teilweise würden betrunkene Kunden fahrende Taxen an der Hauptstraße abfangen. „Das ist zu gefährlich“, so Arslan. Zudem werde man von der Stadt zu wenig in Entscheidungen eingebunden - nicht nur am Cannstatter Wasen. Beispielsweise hätte die Stadt auch bei den Stellplätzen am Einkaufshaus „Gerber“ zu wenig den Kontakt gesucht. Mit der Demo wolle man ein Zeichen setzen und die Wasen-Besucher auf die Problematik hinweisen.