Es hat sich sogar schon ein freiwilliger Aufpasser für die Givebox gefunden. Foto: Felizitas Eglof

Die Givebox ist zum Tauschen da. Seit zwei Jahren steht sie am Möhringer Bahnhof – Zeit für ein Resümee.

Möhringen - Am Bahnhof in Möhringen wuselt es. Pendler steigen aus oder um. Doch nicht nur an den Gleisen tummeln sich viele, sondern auch vor dem kleinen blau-grauen Häuschen. Das Häuschen heißt auch Givebox und ist so etwas wie ein kleines kostenloses Tauschzentrum. Sie steht vor dem Caritaszentrum. Vor zwei Jahren hat die Schreinerinnung die Givebox gebaut und aufgestellt.

„Jeder kann hier Gegenstände reinlegen, die er selber nicht mehr braucht, die aber für andere noch von Nutzen sind“, erklärt Heike Weiss, Sozialpädagogin der Caritas. In den vergangenen zwei Jahren haben sie und ihr Team deswegen auch schon die verschiedensten Dinge gefunden. „Anfangs waren sehr viele Sachen in der Box, die dort nicht hingehören.“ Zum Beispiel Altkleider, Schuhe, kaputte Elektrogeräte oder eine komplette Couchgarnitur. „Viele Gegenstände wurden tatsächlich mitgenommen, aber die Couchgarnitur mussten wir entsorgen, die kam dann auf den Sperrmüll“, erzählt Weiss.

So läuft das auch mit anderen Gegenständen, die ein Fall für den Abfall sind. „Kleine Sachen werfen wir in den Restmüll, die großen kommen auf den Wertstoffhof.“ Laut Heike Weiss gab es jedoch nur am Anfang ein großes Müllproblem. „Es hat ein paar Monate gedauert, bis die Leute wussten, was sie hier hineinstellen dürfen und was nicht. Mittlerweile finden wir nur noch ab und zu ein wenig Müll, das wird dann von den Mitarbeitern der Caritas weggeräumt.“

Bürger pflegen ihre Tauschbox

Doch nicht nur das Team sieht sich für die Givebox verantwortlich, auch Bürger, die sie regelmäßig nutzen, schauen nach dem Rechten. „Viele Menschen kommen vorbei und ordnen die Bücher neu oder schmeißen Müll weg“, sagt Heike Weiss. So habe ihr vor Kurzem eine junge Frau erzählt, sie komme täglich vorbei und schaue nach dem Tauschhäuschen, sagt sie.

Seit einiger Zeit steht ein kleiner Hocker neben der Tauschbox. Dort sitzt fast täglich ein älterer Herr. Dieser schmökert etwas in den Büchern und schaut, dass der Tauschschrank nicht als Mülleimer endet. „Es ist toll, zu sehen, dass viele Menschen nach der Givebox schauen. Wenn man solche schönen Geschichten hört, vergisst man, dass ab und zu Müll abgelegt wird“, sagt Weiss. Für die Sozialpädagogin sei die Givebox wie eine Wunderkiste: „Ich entdecke täglich neue Sachen. Es kann sein, es sind mal gar keine Bücher da, und am nächsten Tag ist wieder alles voll.“

Bücher und kleine Gegenstände erwünscht

Die meisten Menschen stellen und legen Bücher und Zeitschriften in das Häuschen. „Es dürfen auch andere Gegenstände, die nicht kaputt sind, vorbeigebracht werden. Jedoch eher kleine Gegenstände“, sagt Heike Weiss. Genutzt wird die Tauschbox von Jung und Alt. „Es freut mich immer wieder, zu sehen, wie viele verschiedene Menschen zum Tauschen kommen.“

Eine Dame, die an jenem Montagmorgen ein Buch in den Schrank am Bahnhof legt, bezeichnet sich selbst als treue Nutzerin der Givebox. „Ich habe hier schon viele tolle Sachen entdeckt, aber leider gibt es auch Menschen, die alte Pfannen abstellen oder die Bücher total durcheinanderbringen. Das finde ich schade“, sagt die Tauschbegeisterte.