Mitte März wurde eine 27-jährige Frau in Kirchheim Opfer eines Messerangriffs, bei dem der Täter flüchtete. Nun meldet die Polizei einen Ermittlungserfolg. Die Spuren haben die Ermittler zu einem Tatverdächtigen geführt, der bereits in Haft ist.
Der Messer-Angriff auf eine 27-jährige Frau, die in Kirchheim Mitte März schwer verletzt worden war, hatte für Aufsehen gesorgt, denn trotz der umfangreichen Fahndung, bei der damals auch ein Hubschrauber zum Einsatz kam, konnte der Angreifer unerkannt flüchten. Sieben Wochen später gibt die Polizei nun Entwarnung und meldet einen Ermittlungserfolg.
Kriminalistische Feinarbeit der zwischenzeitlich 15-köpfigen Ermittlungsgruppe und die Auswertung der gesicherten Spuren habe die Kriminalbeamten auf die Spur des Tatverdächtigen geführt, teilen die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Polizeipräsidium Reutlingen mit.
Der Tatverdächtige sitzt bereits in Haft
Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 29-jährigen Mann mit afghanischem Pass, der nach zwei Einbrüchen in eine Kirchheimer Bank bereits seit dem 14. April in Untersuchungshaft sitzt.
Dem Mann wird zur Last gelegt, die 27-jährige Frau am 14. März nachmittags gegen 15.45 Uhr in Kirchheim auf dem Fußweg zwischen der Senefelder- und der Henriettenstraße unvermittelt angegriffen und mit einem Messer schwer verletzt zu haben.
Bald war der Polizei klar, dass sich der mutmaßliche Täter und das Opfer vorher nicht gekannt haben. Die schwer verletzte Frau war vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht worden. Wie es der 27-Jährigen inzwischen geht, sei nicht bekannt, erklärte jetzt ein Polizeisprecher mit Hinweis auf die ärztliche Schweigepflicht.
Bekannt ist immerhin, dass der 29-jährige Mann zweimal in eine Bankfiliale in der Kirchheimer Alleenstraße eingebrochen hat. Das erste Mal ereignete sich laut Polizeiangaben in der Nacht zum 20. Februar. Damals schlug der Mann die Scheibe im Vorraum der Bank ein und gelangte zum Schalterbereich.
Zwei Einbrüche in dieselbe Bank
Die durch den Alarm informierte Polizei umstellte das Gebäude und konnte den mutmaßlichen Einbrecher, der ohne Beute aufgegriffen wurde, festnehmen. Später wurde der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt. In Untersuchungshaft genommen wurde der 29-Jährige erst nach dem zweiten Einbruch in derselben Bankfiliale, den er nach Darstellung der Polizei drei Wochen nach dem Überfall auf die Frau und sieben Wochen nach dem ersten Einbruch nach dem gleichen Muster verübte.
So verschaffte sich der mutmaßliche Einbrecher laut Polizei am 14. April mit einem Brecheisen Zutritt zu einem Büro der Bank, wo er Münzgeld in vierstelligem Wert entwendete und danach flüchtete. Damals wurde der Mann von den Einsatzkräften an der Ecke Max-Eyth- und Kanalstraße widerstandslos festgenommen und nach der Vorführung beim Haftrichter beim Amtsgericht Nürtingen in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.