Kommissar Thiel (Axel Prahl, li.), Professor Boerne (Jan Josef Liefers) und zwei im aktuellen Fall Unverdächtige Foto: WDR/Martin Valentin Menke

In „Rhythm and Love“ hat das Team aus Münster wieder viel mit sich selbst zu kämpfen. Und Boerne und Thiel bekommen es mit dem Pressesprecher der Polizei zu tun.

Münster - Selbst tantrische Trommelkurse, Bekenntnisse zur freien Liebe und das Leben in einer Kommune schützen nicht vor Feinden. Also liegt der Kommunarde, Gemüsebauer und polyamouröse Beglückungsexperte Maik Koslowski erschlagen im Wald. Immerhin, es gibt eine DNA-Spur: ein Haar an der Leiche, das nicht von Koslowski stammt.

Um „Rhythm and Love“ (Drehbuch Elke Schuch, Regie Brigitte Maria Bertele), den neuen „Tatort“-Fall aus Münster, genießen zu können, müssen Zuschauer zwei Dinge mitbringen. Zum einen, wie gewohnt, Toleranz für einen Krimi, der die Ermittlung nur als Fototapete nutzt, als bunten Hintergrund für Charakterkomik mit Zügen einer Skurrilitätenschau. Da ist etwa das feine Heim des Polizeipressesprechers, schmuck wie aus einem Einrichtungsmagazin. Allerdings: Seine Frau säuft heimlich, hasst ihn immer offener und ihren Schwiegervater, der in der Rente als manischer Angler Haus und Teller mit Fisch, Fisch und Fisch füllt, gleich mit.

Alberichs Missgeschick

Zum anderen muss man Trennschärfe mitbringen, also den von Jan Josef Liefers gespielten Professor Boerne nicht ärgerlich finden, weil einen Liefers’ Rolle bei #allesdichtmachen genervt hat. Hält man Boerne und Liefers auseinander, ist dies eine nette Folge mit vielen Problemen fürs Team: Boerne hat Plagiatsvorwürfe am Hals, Alberich passiert ein übles Missgeschick mit einem Fundhaar, und Thiel (Axel Prahl) erlebt mal wieder, was für ein Schluri sein Vater ist. Filme liefern das buntere Leben, und Filmfiguren sollte man nicht für ihre Darsteller bestrafen.

Erstausstrahlung: Im Ersten, Sonntag, 2. Mai 2021, 20.15 Uhr