Anaïs Schmitz (Florence Kasumba) und Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) kommen sich auch in ihrem zweiten Fall nicht näher. Foto: NDR/Manju Sawhney

Im Göttinger „Tatort“ ermitteln die Kommissarinnen Charlotte Lindholm und Anaïs Schmitz in einem außergewöhnlichen Fall, in den das Militär, Geheimdienste, die Rüstungsindustrie und Hirnforscher verwickelt sind.

Stuttgart - Lang hat’s gedauert. Man hätte fast schon meinen können, dass der NDR-„Tatort“ mit Maria Furtwängler eingestellt wurde. Doch nach 14 Monaten Pause ist die Schauspielerin nun als Charlotte Lindholm zurück und ermittelt mit ihrer Kollegin Florence Kasumba als Anaïs Schmitz im zweiten gemeinsamen Fall in Göttingen. Und in vier Wochen sind sie dann bereits zum dritten Mal dran. Die Kommissarinnen haben in „Krieg im Kopf“ einen außergewöhnlichen Fall zu lösen, in den das Militär, Geheimdienste, die Rüstungsindustrie und Hirnforscher verwickelt sind. Letztlich geht es um die Frage: Kann man Gedanken beeinflussen?

Zickenkrieg – wie gehabt

Doch zunächst muss Schmitz Lindholms Leben retten: Ein Soldat, der von einem Einsatz in Mali traumatisiert ist, Stimmen im Kopf hört und sich verfolgt fühlt, hält der Ermittlerin ein Messer an die Kehle. Schmitz schaltet ihn mit einem so genannten finalen Rettungsschuss aus. Die beiden kommen sich durch diese Erfahrung jedoch nicht näher. Stattdessen zicken sie sich wie gehabt an und tauchen bei ihren Nachforschungen in eine Welt ein, in der es um Neurowissenschaft und hoch technisiertes Kriegsgerät geht.

Krude konstruiert

Das alles hat reale Hintergründe, muss aber extrem runtergebrochen werden, damit es der Normalo überhaupt versteht. „Wenn’s passt, glauben wir daran“, kommentiert zwar einer der Forscher in der NDR-Produktion. Dieser „Tatort“ erinnert aber zu sehr an simple Science-Fiction.

Nicht nur, dass sich der Krimi zu viel Zeit lässt, die Geschichte wirkt krude konstruiert, ist dadurch unglaubwürdig und kommt zur falschen Zeit – Verschwörungstheorien aller Couleur gibt es derzeit schon mehr als genug.

ARD, Sonntag, 29. März 2020, 20.15 Uhr