Die Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, l) und Freddy Schenk (Dietmar Bär, hinten) bei Lars Baumann (Hanno Koffler, r): Die Ehefrau des Bauleiters ist verschwunden. Foto: WDR Presse und Information/Redak

Eine Tote, ein Verdächtiger auf der Flucht und versnobbte Architekten. Im Tatort „Bausünden“ irren die Kommissare Max Ballauf und Freddy Schenk etwas ziellos durch die Kölner Innenstadt.

Köln - Die Hotelangestellte Marion Faust stürzt vom Balkon. Da bei diesem Malheur offensichtlich jemand nachgeholfen hat, kommen die Kölner Kommissare Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) ins Spiel. Auf dem Anrufbeantworter des Mordopfers finden die Ermittler mehrere besorgte Nachrichten von Susanne Baumann, einer Mitarbeiterin des renommierten Architekturbüros Könecke & Partner. Die Dame wiederum: unauffindbar. Ein Umstand, der auch ihrem Ehemann Lars Baumann (Hanno Koffler) missfällt.

Der Ex-Soldat arbeitet ebenfalls für das Architekturbüro und sollte eigentlich längst wieder in Katar sein, wo er ein in finanzielle Schieflage geratenes Bauprojekt betreut. Zu allem Übel hatte Baumann auch kürzlich noch einen lautstarken Disput mit der gerade vom Balkon gefallenen Hotelangestellten. Als Ballauf und Schenk mehr darüber erfahren wollen, türmt Baumann. „Fuck, ey!“, schreit Ballauf. Man mag ihm kaum widersprechen: recht hat er.

Altherrenfantasien inklusive

Die Autoren Uwe Erichsen, Wolfgang Wysocki und der Regisseur Kaspar Heidelbach tischen in „Bausünden“ umfangreich auf: Bauprojekte, den Weltfußballverband Fifa, Kriegsheimkehrer und Korruption von etwas größerer Reichweite als das, was vor Ort fast liebevoll „de Kölsche Klüngel“ genannt wird. Leider kommt auch diese „Tatort“-Episode nicht umhin, Themen derart dumm und plump in Nebensätzen abzuvespern, dass gängige Wikipedia-Einträge dagegen fast wie Poesie wirken. Inklusive Altherrenfantasien über Sado-Maso-Geknatter („gewisse Vorlieben“) ergibt das eine dünne, wenn auch einigermaßen flüssige Sonntagssuppe. Lediglich das launige Miteinander von Ballauf und Schenk verhindert, dass bei „Bausünden“ auch noch die Couch wegdämmert.

Zeit zum Üben hatten beide. Im vergangenen Jahr feierten sie ihr zwanzigjähriges Jubiläum als Kölner Kripo-Traumpaar. Ihr Debüt 1997 wurde ebenfalls von Kaspar Heidelbach inszeniert wurde. Der liefert auch den Lichtblick dieser Episode: einen Cameo-Auftritt als Renter mit adretter Hundedame Hilde. Die ist super.

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr