Mord in Wien: Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) Foto: ORF

Die Wiener Ermittler Moritz Eisner und Bibi Fellner wollen einen Mord klären und – wir sind ja in Österreich – kommen einem korrupten Politiker auf die Schliche.

Stuttgart - Nach Ibiza reisen Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) nicht. Das übersteigt dann doch die Befugnisse der Wiener Kommissare. Aber es scheint, als hätten die Propheten Jesaja und Daniel das Drehbuch für diesen „Tatort“ geschrieben. Gedreht im Frühjahr, handelt „Glück allein“ von einem Politiker, der den Saubermann und Sheriff gibt, aber durch und durch korrupt ist. Kommt einem bekannt vor, oder?

Anders als der ehemalige österreichische Vizekanzler HC Strache plaudert der Abgeordnete Raoul Ladurner (Cornelius Obonya) aber nicht in einer Villa auf Ibiza vor laufender Kamera bei Wodka-Red-Bull und Kippen über seine Allmachtsfantasien. Ladurner ist gerissen, er manipuliert Menschen, spielt mit ihnen. Eisner spürt das früh, er nimmt Ladurner die Trauer um seine Tochter und Frau nicht ab. Beide wurden erstochen. Von einem Einbrecher? Im Auftrag einer dubiosen Geschäftsfrau aus der Ukraine? Oder von Ladurner selbst?

Verkeilt

Sturkopf Eisner und Ladurner verkeilen sich ineinander, ausnahmsweise muss Fellner die Vernünftige sein. Wieder mal bekommt man aus Wien, was man erwarten darf: Schmäh, schräge Figuren, schwarzen Humor und widerborstige Kommissare. Die Geschichte ist allerdings verzwickt, wer ihr folgen will, muss aufpassen. Gegen Ende hin wird es ziemlich wild und wirr. Aber die absurdesten Geschichten schreibt ja ohnehin das Leben. Was man in Österreich und auf Ibiza am allerbesten weiß.

Ausstrahlung: ARD, Sonntag, 2. Juni 2019, 20.15 Uhr