Auf der Flucht: Lessing (Christian Ulmen) und Kira Dorn (Nora Tschirner) Foto: MDR/Stephanie Kul

In „Die harte Kern“ muss Kira Dorn allein ermitteln, weil Lessing unter Mordverdacht gerät. Darum geht es im neuen „Tatort“ aus Weimar.

Stuttgart - Lessing starrt in seiner Gefängniszelle missmutig den Fußboden an: „Wenn du lange genug im Bau sitzt, musst du nach dem Kindergeburtstag wenigstens nicht aufräumen“, versucht seine Frau ihn aufzuheitern. „Ach, Kira, bitte jetzt nicht!“, grummelt er. Der „Tatort“ aus Weimar macht Schluss mit lustig. Kira Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) vergeht in der Episode „Die harte Kern“ nämlich der Spaß, als die Sonderermittlerin Eva Kern (Nina Proll) Lessing für einen Killer hält: Er wird verdächtigt, den Schrottplatzbesitzer Harald Knopp (Heiko Pinkowski) erschossen zu haben, der vor 15 Jahren wiederum eine Kunsthändlerin ermordet haben soll.

Irrwitzige Dialoge

Üblicherweise hangelt sich der „Tatort“ aus Weimar von einer schnippischen Bemerkung zur nächsten, gefällt sich mehr als Satire denn als Krimi. Murmel Clausen und Andreas Pflüger haben zwar wieder irrwitzige Dialoge geschrieben, das Drehbuch von Sebastian Kutscher und Deniz Yildiz nimmt diesmal die Story allerdings trotzdem ernst – zumindest anfangs.

US-Serien-Thriller als Vorbild

Während sich der Vorgänger „Der höllische Heinz“ an Western-Klischees abarbeitete, eifert „Die harte Kern“, der neunte Fall für Dorn und Lessing, mit weniger Irrwitz als sonst US-Serien-Thrillern nach, in denen man ebenfalls ständig internen Ermittlern und suspendierten Cops begegnet, die auf eigene Faust auf Verbrecherjagd gehen. Immer wieder irrt der Krimi durch die Nacht und landet auf dem Schrottplatz, versucht sich an einem Mix aus Actiondrama und Charakterstudie – und vergisst dabei manchmal sogar das Witzeerzählen.

Ausstrahlung: Sonntag, 22. September, 20.15 Uhr, ARD