Leichenteilfund am Müllcontainer: Die Gerichtsmedizinerin (Barbara Stollhans, li.) und die Polizisten Constanze Lauritzer (Christina Große) und Paul Brix (Wolfram Koch) Foto: HR/Degeto/Bettina Müller

In „Das Monster von Kassel“ ermittelt das Frankfurter „Tatort“-Team Janneke und Brix in einer anderen Stadt. Es geht um eine zerhackte Leiche und ein übergroßes TV-Star-Ego.

Frankfurt/Main - Jeder Baustellenleiter kennt das Problem. Er lässt Container für Bauschutt aufstellen, und nachts laden Nachbarn oder von weither Anfahrende darin ihren Haus- und Sperrmüll ab. In der neuen Frankfurter „Tatort“-Folge landen auch in dunkle Plastikfolie gehüllte Bündel auf dem Baustellenmüll. Wir müssen nicht rätseln, was sie enthalten. Gleich zu Anfang zeigt „Das Monster von Kassel“ einen Mann, der nachts im Wald mit der Axt eine Leiche zerhackt und verpackt. Zartbesaitete Menschen sollten in den ersten Minuten dieses Krimis also nur zwischen ihren Fingern durchspickeln.

Das Mordopfer ist bald identifiziert, als Stiefsohn des bekanntesten Fernseh-Talkers der Republik, der hier Maarten Jansen heißt. Den spielt Barry Atsma, der in der tollen Serie „Bad Banks“ an der Grenze zur Karikatur einen fiesen Banker hingelegt hat. Im „Tatort“ überschreitet er diese Grenze nun, sichtlich mit Billigung des Regisseurs Umut Dag.

Atsmas Jansen ist nicht bloß geckenhaft, arrogant, herrisch und obendrein warmherzig wie eine Bohrprobe aus dem ewigen Eis. Er scheint sich fast schon vorsätzlich zu bemühen, der tatverdächtigste Schmierlappen zu werden seit Kain seinen Bruder Abel erschlug. Die Ermittler Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch) werden den Fall natürlich lösen. Dass sie uns als schlaue Leute verkauft werden sollen, aber aufgrund ihrer trostlosen Dialoge wirken, als könnten sie, drehte man sie um 180 Grad, den Rest des Zimmers nicht wiederfinden, bleibt ein kleines Manko.

Ausstrahlung: ARD, Sonntag, 12. Mai 2019, 20.15 Uhr