Kommissare Klaus Borowski (Axel Milberg) lotet mal wieder menschliche Abgründe aus. Foto: NDR

Kommissar Borowski aus Kiel ist nichts Menschliches fremd. Auch Mord aus Habgier nicht – in „Das Glück der anderen“.

Kiel - Nicht, dass jemand tötet, ist so erstaunlich, sondern, dass wir es nicht tun.“ Den Satz sagte Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) einmal in einem Kieler „Tatort“. In „Das Glück der anderen“ ermittelt er auf Grundlage dieses Einfühlungsvermögens für menschliche Abgründe – manchmal wirkt das leicht übersinnlich. Den schwarz-weiß-denkenden Konterpart übernimmt Kommissarin Mila Sahin (Almila Bagriacik).

Borowski setzt ein psychologisches Puzzle zusammen

Die Täterin steht für die Zuschauer von Anfang an fest, weswegen der „Tatort“ nicht auf Ermittlungsspannung setzt. Das psychologische Puzzle, das Borowski zusammensetzt (Drehbuch: Sascha Arango), leidet teilweise an seinen klischeehaften Figuren. So gibt sich die perfekt zurecht gemachte Nachbarin anfangs stets unterkühlt und distanziert und wirkt wie die Karikatur einer Frau aus besseren Kreisen. Auch Peggys Ehemann entspricht dem Bild des grobschlächtigen, herzensguten „Gas-Wasser-Scheiße“-Handwerkers (O-Ton). Umso mehr sticht die Rolle der Peggy heraus, die die Nuancen zwischen Verzweiflung, Hoffnung und Wahnsinn facettenreich auslotet.

Ausstrahlung: ARD, Sonntag, 3. März, 20.15 Uhr