Die Ermittlerinnen Henni Sieland (Alwara Höfels) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) stürmen Laura Nix’ Wohnung. (v.li.) Foto: MDR

Um den Mord an einer jungen Frau aufzuklären, begeben sich die Dresdener Ermittlerinnen Henni Sieland und Karin Gorniak am Pfingstmontag auf eine riskante Undercover-Mission in die Welt des Online-Datings.

Dresden - „Ich habe Angst“, sagt Doro „Birdy“ Meisner zu ihrer Freundin am Telefon, als sie nach dem Discobesuch zum Auto läuft. Offensichtlich nicht ohne Grund: Augenblicke später wird sie mit einem Kabelbinder erdrosselt.

Dringend tatverdächtig sind die „Vogeljäger“, eine lose Zweckgemeinschaft von männlichen Mitgliedern des Dating-Portals „Love Tender“. Sie alle wurden dort von der koketten Userin „Birdy“ mit Kulleraugen, Dekolleté und Liebesversprechen um Geld betrogen. Doch natürlich steckt da mehr dahinter. Und der Kommissariatsleiter Schnabel (Martin Brambach) ist wenig erfreut, dass sich die Ermittlerinnen Henni Sieland (Alwara Höfels) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) zur Klärung der Beweislage auf einen riskanten Undercover-Einsatz begeben wollen.

Auch wenn „Wer jetzt allein ist“ schnell wichtige Details fast haarsträubend lieblos abarbeitet, ist dieser MRD-„Tatort“ überraschend sehenswert. Das liegt nicht nur am schon wieder brillanten Martin Brambach als Kommissariatsleiter und dem verschlagenen Sonderling Petrick Wenzel (Aleksandar Jovanovic), sondern an (späteren) geschickten Wendungen und dunkler Stimmung. Geschenkt: das ständige Gefasel von der Online-Anonymität und den Gefahren. Neben vielen Toten gibt’s dieses Mal auch Geschlechtsverkehr, Rockmusik und Mathenachhilfe. Schade, dass das Drehbuch ausgerechnet bei der Mathematik Defizite aufweist. Mit etwas mehr, genau, Liebe wäre da wesentlich mehr Liebe herausgekommen. Und: bitte bleib, Henni. Pfingstmontag, ARD, 20.15 Uhr