Eine Falschgeld-Bande hält Einzelhandel und Polizei in Atem. In nur einer Woche gibt es 70 Fälle.

Stuttgart - Eine Falschgeld-Bande hält Einzelhandel und Polizei in Atem. In nur einer Woche gibt es 70 Fälle. „Dabei handelt es sich um falsche Fünfziger mit unterschiedlichen Seriennummern“, sagt Polizeisprecherin Viola Dierenbach. Ein Schwerpunkt ist nicht erkennbar: Die Tatorte sind übers gesamte Stadtgebiet verteilt.

Die Täter kauften in den Supermärkten kleinere Artikel und ließen sich an der Kasse auf den falschen Schein herausgeben. Mit dem erbeuteten Wechselgeld suchten die Unbekannten das Weite, ehe die Mitarbeiter reagieren konnten. "Die Serie hat am 18. Januar begonnen", so die Polizeisprecherin. In einem Supermarkt an der Bottroper Straße im Hallschlag wurde einer der Täter von einer Überwachungskamera gefilmt. Hinweise auf den etwa 18 bis 25 Jahre alten, südländisch wirkenden Täter werden über Telefon 8990- 6333 erbeten.

Die Serie läuft bundesweit. Und gelegentlich gibt es Ermittlungserfolge: Vergangenen Donnerstag ging in Hannover ein 22-jähriger Araber bei einer Verkehrskontrolle ins Netz. In seinem Auto lag Falschgeld im Nennwert von 2950 Euro, in seiner Leipziger Wohnung hatte er weitere Blüten über 8950 Euro. Wenige Wochen zuvor wurden in Rotenburg in Niedersachsen zwei Litauer mit falschen Fünfzigern gefasst.

Der Euro ist bei Fälschern offenbar wieder beliebter geworden. Laut Bundesbank ist die Zahl der sichergestellten Euro-Blüten im vergangenen Jahr um 28 Prozent gestiegen. Dabei ist der Anteil der 50-Euro-Banknoten besonders hoch - fast jede zweite Fälschung ist ein Fünfziger.