Tessa Ott (Carlo Schuler, li.) ist von der Künstlerin Kyomi (Sarah Hostettler) befremdet. Foto: ARD Degeto/SRF/Sava Hlavacek

In „Schattenkinder“ mussten die Zürcher Ermittlerinnen Ott und Grandjean eine Kunstkommune durchleuchten. War das Anschauen einen Sonntagabend wert?

Was taugt „Schattenkinder?“ Der neue „Tatort“ aus Zürich in unserem Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Eine bizarr drapierte Leiche erweist sich als sterblicher Überrest eines jungen Mannes, der in einem Außenseiterkollektiv als lebende Leinwand der kaltschnäuzigen Künstlerin Kyomi (Sarah Hostettler) diente. Ott (Carol Schuler) und Grandjean (Anna Pieri Zuercher) ermitteln also in Künstlerkreisen, in denen gutbürgerliche Werte und Formen wenig gelten.

Zahl der Leichen 1

Styling-Tipp Wer sonst schon alles versucht hat, um anders als andere zu sein, kann sich die Augäpfel tätowieren lassen. Vermutlich könnte man von den so Geschmückten interessanter erzählen, als „Schattenkinder“ es tut, hier sind sie Gruseldeko.

Verbraucht Grandjean hat der neuen Kollegin Ott von Anfang an misstraut. Ott ist von diesem Misstrauen gefrustet. Beim dritten Einsatz dieses Teams wirkt die anfallsweise Entfremdung aber nicht mehr interessant, sondern bloß noch aufgesetzt.

Lichtblick Der Kameramann Simon Guy Fässler („Aloys“) kann sogar banalem Zeug eine Portion Würde und Geheimnis geben.

Merkformel „Das ergibt alles noch keinen Sinn“, seufzt Grandjean mal. Damit hätte sie auch ganz am Ende des Krimis noch recht.

Unser Fazit Das Zürcher Team hat viel Stilwillen, aber der trägt noch keinen Krimi.

Spannung Note 4 ; Logik Note 4