LKA-Beamtin Klarissa Gallwitz (Bibiana Beglau, r) im Gespräch mit Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann, l). WDR/Thomas Kost Foto:  

Faber muss diesesmal hintenanstehen: Hauptdarsteller ist der Pott. Als Milieustudie ist dieser Film wunderbar, als Krimi hat er Schwächen. Wir haben gesehen: „Zorn“ mit Peter Faber und Martina Bönisch aus Dortmund.

Stuttgart - Was taugt „Zorn“. Der neue „Tatort“ aus Dortmund im Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Drei ehemalige Bergmänner leiden nach dem Schließen der Zeche am Verlust ihrer Arbeit und am Leben; sie planen ein altes Stahlwerk zu sprengen. Am Ende sind sie alle tot, ob sie wirklich ein bis an die Zähne bewaffneter Reichsbürger erschossen hat, wird nicht aufgeklärt.

Zahl der Leichen 3

Der zahme Wüterich Bisher dienten die Dortmunder „Tatorte“ vor allem als Kulisse für die große Kotzbrocken-Show von Peter Faber (Jörg Hartmann). Heuer hat er Kreide gefressen, ist umgänglicher. So gewinnen auch die anderen Ermittler Konturen. Allen voranNora Dalay (Aylin Tezel), die selbst innere Kämpfe ausficht. Und der schwer durchschaubare Jan Pawlak, dessen Darsteller Rick Okon jüngst mt dem „Boot“ auf große Fahrt ging.

Der Stuttgarter Beitrag Thomas Lawinky spielt den ehemaligen Steiger Ralf Tremmel. Er war zwei Jahre am Staatstheater in Stuttgart. Und Autor Jürgen Werner ist in Stuttgart geboren.

Das Duell Dass die Reichsbürger und im Gefolge auch der Verfassungsschutz auftauchen, ist zwar an den Haaren herbeigezogen. Aber es beschert den Zusehern ein höchst vergnügliches Duell zwischen der Verfassungsschützerin Klarissa Gallwitz und Faber. Sieger nach Punkten: Faber! Am Ende verliert Gallwitz die bis dato stets gewahrte Contenance und schimpft: „Halt die Fresse, du dämliches Arschloch!“

Der Hauptdarsteller Der Pott. Die Landschaft ist so vernarbt und verwundet wie die Menschen.

Unser Fazit Als Milieustudie ausgezeichnet, als Krimi mit Schwächen.

Spannung Note 2; Logik Note 4