Wir haben gesehen: „Murot und das 1000-jährige Reich“ mit dem großartigen Ulrich Tukur in einer Doppelrolle.
Was taugt „Murot und das 1000-jährige Reich“. Der neue „Tatort“ aus „Wiesbaden“ im Schnellcheck.
Die Handlung in zwei Sätzen Murot (Ulrich Tukur) und seine Assistentin Wächter (Barbara Philipp) warten am Frankfurter Flughafen auf die Auslieferung des Alt-Nazis Hagen von Strelow, der dem LKA-Fahnder vor 20 Jahren durch die Lappen ging. Doch der eigentliche Film spielt in den letzten Kriegstagen auf einem Dorf und erzählt davon, wie von Strelow zum Verbrecher wurde.
Zahl der Leichen elf, wenn man einen vom Parade-Nazi Hagen von Strelow (Ludwig Simon) erschossenen Dorfhund mitzählt.
Der doppelte Tukur Natürlich spielt Ulrich Tukur den Sonderermittler Rother genau so glaubhaft wie seinen angestammten Murot – wobei sich beide Figuren gar nicht so unähnlich sind. Ganz großes Kino: Der vor der versammelten Dorfgesellschaft musizierende Rother, der erst des „Führers“ Lieblingslied anstimmt, um dann unvermittelt in den britischen Schmähsong „Hitler Has Only Got One Ball“ zu verfallen.
Zwischentöne Aber natürlich kriegt auch Rother sein Fett weg – etwa wenn Barbara Philipp, die eine untergetauchte Jüdin spielt, über den sich ums Trinkgeld drückenden Polizisten lästert: „Nazi – und dann auch noch geizig!“ Denn eines ist klar: Zum Widerstandskämpfer wird der hoch dekorierte Polizist erst, als er alles daran setzt, dass ein verlorener Krieg nicht noch mehr in die Länge gezogen wird und noch mehr Opfer kostet.
Unser Fazit Dichter Plot mit famosem Schluss und einem in Schnappatmung verfallenden Alt-Nazi im Flieger.
Spannung Note 2; Logik Note 2