Das Frankfurter Ermittlerteam Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch) kommt diesmal viel sympathischer rüber. Foto: HR/Bettina Müller

Die Frankfurter „Tatort“-Ermittler Janneke und Brix gerieten in „Falscher Hase“ an Verbrecher, die es nur gut meinten. War das Anschauen einen Sonntagabend wert? Unser Schnell-Check

Frankfurt am Main - Was taugt „Falscher Hase“? Der neue „Tatort“ aus Frankfurt am Main im Schnellcheck.

D ie Handlung in zwei Sätzen Biggi und Hajo Lohmann (Katharina Marie Schubert und Peter Trabner) wollen ihre marode Firma für Solartechnik mit einem Versicherungsbetrug retten. Die beiden Liebenden müssen aber lernen, dass ein Verbrechen andere Verbrechen nach sich zieht wie ein glutamatverseuchter Kartoffelchip den nächsten.

Zahl der Leichen 4

Kriminellen-Ranking Biggi und Hajo sind die nettesten „Tatort“-Verbrecher, seit Willy Reichert 1973 in „Stuttgarter Blüten“ 100-Mark-Scheine gefälscht hat.

Großstadt unplugged Die Regisseurin Emily Atef („3 Tage in Quiberon“) zeigt Frankfurt nicht als Pickelexplosion der Bankentürme. „Falscher Hase“ scheint in der abgelegensten Provinz zu spielen, in der sich nur hie und da Gebäude in die Landschaft ducken.

Coen-Faktor Eine Huldigung an „Fargo“? Bei dieser Ankündigung befürchtet man Ideenklau und Ranschmeißerei. Atef aber borgt sich vom Klassiker der Coen-Brüder mit Takt und Stil die richtigen Ideen.

Zentraler Satz „Was soll ich denn jetzt machen?“ Das sagt die weinende Biggi mit dem Revolver im Anschlag zu einem angstvoll hingeknieten Gegner.

Herzensbildung Das Ermittlerpaar Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch) tritt sonst so auf, dass schon ein „Hallo“ von ihnen wie eine Ohrfeige wirkt. Atef zügelt diese selbstherrliche Ruppigkeit und macht viel interessantere, brüchigere Figuren aus ihnen.

Unser Fazit Angenehm schnurrig.

Spannung Note 2; Logik Note 2