Ermittlungen im Rotlicht: Julia Grosz (Franziska Weisz) befragt eine Prostituierte. Foto: NDR/Christine Schroeder

In der „Tatort“-Folge „Die goldene Zeit“ mussten Falke und Grosz aufpassen, dass kein neuer Zuhälterkrieg in Hamburg ausbricht. War das Anschauen einen Sonntagabend wert? Unser Schnellcheck.

Hamburg - Was taugt „Die goldene Zeit“? Der neue „Tatort“ aus Hamburg in unserem Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Im Hamburger Rotlichtmilieu wird ein Auftragsmord verübt. Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) müssen herausfinden, ob da wirklich eine albanische Gang einen größeren Teil des Bordellgeschäfts übernehmen will – und sie müssen nach Möglichkeit einen Kiez-Krieg verhindern.

Zahl der Leichen 2

Karrieretipp Falke ist noch nie ganz der beamtensteife Typ gewesen. Jetzt wird erklärt, wie man zum gut vernetzten Cop wird, der mit den Leuten auf der anderen Seite des Gesetzes schon mal etwas informeller schwatzen kann: Falke hat als Türsteher auf der Reeperbahn angefangen.

Gruselfaktor Die albanische Gang zeigt keinerlei Respekt vor der deutschen Polizei, sieht die deutsche Zuhälterkonkurrenz als Weicheier auf Abruf und hält ihre Prostituierten mit brutalen Methoden in Angst und Schrecken.

Tugendfaktor In einem Rückfall in sozialliberale Krimikorrektheit von einst stellt das Drehbuch von Georg Lippert klar, dass die Albaner-Gang gar nicht für das verantwortlich ist, was man ihr anlastet. Sondern die dem Kiez entwachsene deutsche Mittelschicht.

Realitätsfaktor Das Bordell von heute legt großen Wert darauf, sich als Teil eines Dienstleistungsgewerbes zu präsentieren, als Orgasmus-Boutique. Hinter der Fassade versteckt sich das Elend.

Unser Fazit Ein paar nette Kiezmomente und Falkes auflebende Kontakte zu Freunden von früher lassen ahnen: Man hätte das um einiges schmuddeliger, wilder, zwielichtiger erzählen können.

Spannung Note 3; Logik Note 3