Kommissar Lessing, verlassen Sie uns nicht, das Feuilleton braucht Sie! Wir haben gesehen: „Der feine Geist“ mit Nora Tschirner und Christian Ulmen aus Weimar.
Stuttgart - Was taugt „Der feine Geist“? Der neue „Tatort“ aus Weimar im Schnellcheck.
Die Handlung in zwei Sätzen Mitarbeiter einer Security-Firma werden bei Raubüberfällen und in einem Zoo für seltene Tiere erschossen, das Motiv ist Rache. Die eigentliche Geschichte erzählt aber davon, was passiert, nachdem auf Kriminalkommissar Lessing (Christian Ulmen) geschossen wurde.
Zahl der Leichen Achtung, ab jetzt wird gespoilert! Zwei Männer vom Sicherheitsdienst sind tot, ein weiterer lebt nach einem Kopfschuss hirntot weiter – und Lessing wird zum Gespenst. Macht zusammen grob geschätzt 3¾.
Der feine Geist? Laut „Tatort“-Redaktion stammt die Idee, dass sich Lessing, nachdem ihn eine Kugel getroffen hat, in einen Geist verwandelt, von Christian Ulmen selbst. Geklaut ist das alles natürlich trotzdem bei dem Bruce-Willis-Mysterydrama „The Sixth Sense“.
Voller Körpereinsatz Kommissariatsleiter Stich (Thorsten Merten) verdingt sich überraschend professionell als Gigolo und verführt Landesverwaltungsamtsleiterin Viebrock (Inga Busch), damit seine Kollegin Dorn (Nora Tschirner) deren Haus durchsuchen kann.
Ungeklärte Frage Auch im elften Weimar-„Tatort“ wird Lessings Vorname nicht verraten. Das ist aber auch weiter nicht schlimm, oder wissen Sie den Vornamen von Inspektor Columbo?
Ungeklärte Zukunft Es soll irgendwie in Weimar weitergehen. Alles ist aber noch sehr geheim. Gastauftritte des Geists von Lessing sind aber offenbar vorgesehen.
Unser Fazit Herr Ulmen, bitte verlassen Sie uns nicht! Kein anderer „Tatort“-Ermittler macht so beherzt Werbung für den klassischen Kulturkanon wie Kriminalhauptkommissar Lessing. Das Feuilleton braucht Sie!
Spannung Note 1–2; Logik Note 1–2