Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, li.) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) lassen sich von Karin Bongartz (Barbara Nüsse) zum Diebstahl überreden. Foto: WDR/Bavaria Fiction GmbH /Martin

In „Abbruchkante“ stehen die Kölner Ermittler Max Ballauf und Freddy Schenk bis zum Hals in Tragödien und Zerfall. Was taugt die neue „Tatort“-Episode aus Köln?

Was taugt „Abbruchkante“? Der neue „Tatort “ aus Köln im Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) zieht’s raus aus Köln aufs Land, in eine vom Tagebau zerstörte Dorfgemeinschaft. Der Dorfarzt wurde erschossen, beliebt war er nicht.

Zahl der Leichen 2

Gemeinschaft Lässt sich das Dorfgefüge besser beschreiben als ein Ort, an dem man die Pistole noch beim Dorfpfarrer abgibt, wenn man befürchtet, der depressive Ehemann könne sich damit erschießen?

Einen Oscar, bitte Barbara Nüsse spielt als Karin Bongartz alles und jeden gegen die Wand. Und sie liefert das beste Alibi: „Ich bin 70 Jahre alt, ich bring doch nicht meinen Hausarzt um. Dann muss ich ja jedes Mal bis nach Düren fahren.“

Freundlich Nett, wie RWE hier immer nur „der Konzern“ genannt wird.

Zerfall „Bützenich muss bleiben“ steht auf einem Schild am Straßenrand. Als das eintritt, wird der Zerfall erst richtig sichtbar. Als ob noch etwas davon übrig wäre: Dorf, Gemeinschaft, Menschen, Geschichte, alles weg – sogar die Toten wurden umgebettet.

Unser Fazit Die Atmosphäre ist bedrückend, die Schicksale sind verstörend. Falls im Dezember jemand fragt, welcher „Tatort“ 2023 super war: einfach „Abbruchkante“ sagen. Das passt.

Spannung Note 1; Logik Note 2