Kommissar Thorsten Lannert (Richy Müller) braucht für die Ermittlung im Stau die Unterstützung der Schutzpolizei – eine Szene der „Tatort“-Folge „Stau“. Foto: SWR/ARD

Wir haben gesehen: „Stau“ mit den Kommissaren Lannert und Bootz zeigt Stuttgart im Verkehrskollaps. Ein Mädchen wird Opfer eines Unfalls, ausgebremste Autofahrer werden zur tobenden Meute.

Stuttgart - Die Handlung in zwei Sätzen Ein Mädchen wird angefahren – sie stirbt noch am Unfallort. Vom Täter keine Spur, aber er muss im Vollstau auf der Stuttgarter Weinsteige stehen. Bloß: in welchem der zahllosen Wagen?

Zahl der Leichen

Eine.

Häufigster Satz

„Der steht im Stau.“

Atmosphäre

Stark, wie die Nerven im Großstadttrubel blank liegen. Dann: absoluter Stillstand, nichts geht mehr. Aber auch diese unheilvolle Ruhe entpuppt sich als Albtraum, weil die ausgebremsten Autofahrer zur tobenden Meute werden.

Ermittlungen Immer wieder heißt es: Zurück auf Anfang – und wieder scheucht Kommissar Lannert (Richy Müller) die armen Kollegen von der Verkehrspolizei mit neuen Aufträgen los.

Figuren

Wie beim Kammerspiel wird der Blick auf die Charaktere gelenkt. Diese Typen sind gut – und machen einen wahnsinnig: die Mutter mit dem verzogenen Gör, der motzende Besserwisser. Hier kiffen sie trotz Polizei ringsum, dort wird Junggesellenabschied gefeiert. Ein amüsanter Querschnitt durch den Alltag – bei dem man nicht Kommissar sein will.

Heimlicher Held Der kleine Junge, der als einziger Zeuge absolut überzeugend verkündet, was er gesehen hat und was nicht.

Unser Fazit

Zum Krimi gehört Tempo. Es wird gerannt, gejagt, geflüchtet. Weil diesmal aber absoluter Stillstand herrscht und die zahllosen Verdächtigen festsitzen, ist es eine sehenswerte und ambitionierte Abwechslung des altbekannten Formats.

Spannung

Note 2

Logik

Note 2