Eva Mattes nimmt als Klara Blum Abschied aus Konstanz Foto: SWR-Pressestelle/Fotoredaktion

Wir haben gesehen: „Wofür es sich zu leben lohnt“ mit Eva Mattes – richtig überzeugen kann der Abschied dieses Teams nicht.

Konstanz - Die Handlung in zwei Sätzen: Ein Rechtspopulist, ein menschenverachtender Textilfabrikant, ein skrupelloser Anlagebetrüger: Sie machen die Welt zu einem schlechten Ort und werden dafür von drei altersweisen Rächerinnen bestraft. Die herzkranke Frau Blum (Eva Mattes) kehrt Konstanz den Rücken, und Perlmann (Sebastian Bezzel) versteht gar nichts mehr.

Zahl der Leichen: Eine unfreiwillige, eine, von der nur die Rede ist (der Anlagebetrüger, auch unfreiwillig). Und drei freiwillige.

Der selbstreferenzielle Faktor: Hoch. Perlmann: „Wir sind weit gegangen.“ Blum: „Nicht weit genug.“ Will heißen: „Der Konstanzer „Tatort“ mit uns hätte noch eine Weile weitergehen können.“ Na ja.

Der gesamtgesellschaftliche Faktor: Die drei Froileins wollen das Böse überhaupt rächen. Schuldbewusstsein haben sie keines, aber wie sie am Schluss auf dem See in Flammen aufgehen – das hat Stil.

Die verzwungenste Floskel: „Alle wollen doch nur das Leben spüren, dieses kleine Luder.“ Sagt Hanna Schygulla als lebensweise Rächerin. Ach herrje!

Der lockerste Spruch: „Schon eine harte Herausforderung, der einzige Lebenszweck dieses überflüssigen Mannes zu sein.“ Ebenso Schygulla als Gärtnerin zu ihrer Nachbarin.

Der Überraschungsmoment: Erst raucht Blum, dann zündet sich Perlmann eine an. Der Gipfel der Verwegenheit.

Unser Fazit: Abschiede müssen nicht schwerfallen.

Spannung:5-6, Logik: 5-6