Henni Sieland (Alwara Höfels, li.) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) gehen in „Déjà-vu“ an die eigenen Grenzen – und noch einen Schritt weiter. Foto: MDR

Der Tatort „Déjà-vu“ treibt nicht nur die Ermittler aus Dresden an den Rand der Handlungsunfähigkeit. Auch der Zuschauer bleibt verstört zurück.

Stuttgart - In “Déjà-vu“ verzweifeln die Dresdner Tatort-Ermittler Henni Sieland, Karin Gorniak und Peter michael Schnabel am Fall eines neunjährigen Jungen, der missbraucht und getötet wurde.

Die Handlung in zwei Sätzen

Missbraucht und weggeworfen: Der grausame Tod eines neunjährigen Jungen bringt nicht nur die Dresdner Ermittler an ihre Grenzen. Eine Stadt verliert sich zwischen Wut, Trauer und Ohnmacht.

Zahl der Leichen

drei

Die Nerven liegen blank

Kommissarin Henni Sieland verliert wegen des toten Jungen den letzten Rest ihrer Besonnenheit und wirft die Umgangsformen über Bord. Der Gerichtsmediziner mahnt: „Das ist bedauerlich, aber kein Grund, unhöflich zu werden.“

Und, wie war’s im Büro?

„Sie bringen nur beschissene Nachrichten“, brüllt Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) die Kollegin an. „Kann denn nicht mal was Schönes passieren!?“

Recht und Ordnung

Schnabel fordert weitreichendere Ermittlungsbefugnisse für die Polizei. Henni Sieland: „Es gibt Gründe dafür, dass wir nicht alles machen dürfen, was wir könnten. Sie haben doch noch die DDR erlebt.“ Beide werden vermutlich keine Freunde mehr.

Verstörend intensiv

Von Szene zu Szene wird das eiskalte Miteinander von Jennifer Wolf (Alice Dwyer) und ihrem pädophilen Partner René Zernitz (Benjamin Lillie) verstörender. Regisseur Dustin Loose ist Absolvent der Filmakademie in Ludwigsburg und wurde 2015 mit einem Studenten-Oscar ausgezeichnet.

Fazit

Es ist also möglich, sich der Themen Pädophilie und Volkszorn würdevoll und einigermaßen klischeefrei anzunehmen.

Spannung

Note 2

Logik

Note 2