Bundespolizei im Einsatz Foto: dpa/Patrick Seeger

Gewaltdelikte an Bahnhöfen gehören für die Bundespolizei zum Alltag. Darunter sind aber immer wieder auch ungewöhnliche Vorfälle.

Stuttgart - Was die Frau da geritten hat, ist noch immer unklar. „Es gab davor keine erkennbaren Streitigkeiten“, sagt der Stuttgarter Bundespolizeisprecher Denis Sobek, „und Angaben dazu macht die Beschuldigte nicht.“ So bleibt der Vorgang im Cannstatter Bahnhof am vergangenen Samstagvormittag gegen 11 Uhr durchaus rätselhaft. Die 44-Jährige war vor den Frauentoiletten im Bahnhofsgebäude auf eine gleichaltrige Frau losgegangen – ohne erkennbaren Grund. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Bundespolizei hatte die 44-Jährige ihr Opfer am Eingang der Toilettenanlagen ins Visier genommen. Sie beleidigte ihr Gegenüber und schüttete ihr dann den Inhalt eines Bierbechers über den Arm. Anschließend verließ sie zunächst den Tatort.

Und dann kehrt die Angreiferin zurück

Das Opfer hatte sich offenbar noch gar nicht so richtig orientiert, als die 44-Jährige zurückkehrte. Diesmal packte sie ihr Gegenüber und drückte das Opfer mit dem Gesicht gegen den Zahlungsautomaten am Eingang der Toilettenanlage. Das Opfer wurde dabei leicht verletzt. Die Angreiferin flüchtete danach zu den Bahnsteigen – wurde dann aber von alarmierten Bundespolizisten nach kurzer Fahndung dingfest gemacht.

Die Täterin wohnt offenbar in der Nähe im Stadtbezirk, ist bisher zumindest in den Akten der Bundespolizei nicht aufgefallen. Auch wenn der Besitz eines gefüllten Bierbechers um 11 Uhr etwas ungewöhnlich und bezeichnend ist – Alkohol oder psychische Hintergründe dürften offenbar keine Rolle gespielt haben. Ermittelt wird nun wegen Beleidigung und Körperverletzung.

Außerdem: Faustschlag in Vaihingen

Gewaltdelikte an Bahnhöfen gehören für die Bundespolizeiinspektion zum Alltag. Auch jener Vorfall am vorigen Freitagabend an der Station Stuttgart-Vaihingen, bei dem ein 19-Jähriger auf Bahnsteig 1 eine verbale Auseinandersetzung mit einem Faustschlag beendete. Der gleichaltrige Widersacher erlitt beim Schlag ins Gesicht eine blutende Lippe. Der wohnsitzlose Angreifer und sein Begleiter, der den Streit angezettelt haben soll, wurden noch an Ort und Stelle von der Bundespolizei vorläufig festgenommen.