Wie kommt Murot (Ulrich Tukur) aus dieser Nummer wieder raus? Foto: HR

Wir haben gesehen: „Murot und das Murmeltier“ mit dem großartigen Ulrich Tukur als LKA-Ermittler. Lesen Sie hier unseren Schnellcheck zum neuen „Tatort“ aus Wiesbaden.

Stuttgart - Was taugt „Murot und das Murmeltier“? Der neue „Tatort“ aus Wiesbaden im Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen: LKA-Ermittler Murot wird bei einer Geiselnahme erschossen. Er kommt aber wieder zu sich und muss erkennen, dass er, wie weiland Bill Murray in „Und täglich grüßt das Murmeltier“, in einer Zeitschleife festhängt.

Zahl der Leichen: Tote gibt es reichlich, aber zu guter Letzt stirbt keiner. Nur so kommt Murot aus der Zeitschleife heraus.

Großes Kino: Die Behauptung, Ulrich Tukur würde diesen Murot wunderbar spielen, trifft es nicht. Tukur ist Murot. Aber nicht nur das: Bis in die Nebenrollen hinein ist „Murot und das Murmeltier“ erstklassig besetzt. Ganz groß auch Christian Ehrich als Geiselnehmer Gieseking.

Für Statistiker: Mann tot! Zurück auf Null! Zwölf Mal muss Murot denselben Tag durchleben, bis er aus der Zeitschleife entkommt. Klingt fad, ist aber das Gegenteil davon. Und irre komisch.

Im Fadenkreuz: Dietrich Brüggemanns Film (er schrieb das Buch, die Musik und führte Regie) nimmt die ewig gleichen TV-Krimis auf die Schippe. Aber „Murot und das Murmeltier“ ist gleichsam ein Plädoyer fürs Leben – und eine Aufforderung, im Alltag das Besondere zu erkennen.

Rollenspiele: Er habe Angst, die Bank zu betreten, sagt Murot. Darauf ein beinharter Bulle im Pädagogen-Slang: „Ich finde gut, dass Sie zu ihren Schwächen stehen.“ Auch bei diesem Murot-„Tatort“ wird aus der Rolle gefallen. Aber das Prinzip wird nie als Masche empfunden.

Unser Fazit: Verblüffende Wendungen, herrlicher Humor – was braucht es mehr für einen wunderbaren Fernsehabend?

Spannung: Note 1; Logik: Note 1