Jetzt ist es amtlich: Heike Makatsch wird „Tatort“-Kommissarin in Freiburg. Foto: dpa

Heike Makatsch soll als Kommissarin in Freiburg ermitteln. Geplant ist allerdings zunächst nur ein Special für die TV-Krimireihe, kein dauer­haftes Ermittlerteam.

Na endlich: Der „Tatort“ kommt nach Freiburg, und Heike Makatsch (44) wird Ermittlerin. Das hat der Südwestrundfunk (SWR) am Donnerstag bestätigt. Im Gespräch waren Freiburg als Drehort und die Makatsch als Kommissarin bereits seit mehreren Jahren. Dass die Umsetzung des Konzepts so lange dauerte, liegt nach SWR-Angaben daran, dass der erste Drehbuchautor des Films erkrankte und ersetzt werden musste. Der Arbeitstitel des 90 Minuten langen Krimis lautet derzeit noch „Fünf Minuten Himmel“. Drehbeginn ist am 8. September, so der Sender. Makatsch spielt die Hauptkommissarin Ellen Berlinger, die es in ihre Heimatstadt Freiburg zurück verschlägt. Mehr Details gibt der SWR derzeit nicht bekannt.

Auch Karlsruhe und Ulm wollen den „Tatort“

Der Freiburg-„Tatort“ wir von der Berliner Firma Ziegler Film („Das Dorf der Mörder“) produziert und soll im kommenden Jahr gezeigt werden. Regie führt die Kinoregisseurin Katrin Gebbe (32), deren Debütfilm „Tore tanzt“ 2013 in Cannes für Schlagzeilen sorgte. Das Drehbuch steuert Thomas Wendrich (44, „Ich und Kaminski“) bei. Ob Freiburg damit zum Dauerstandort für den Tatort wird bleibt indes weiterhin offen. SWR-Sprecherin Annette Gilcher betont, dass der Film mit Makatsch nur als einmaliger „Event-Tatort“ geplant ist. Erst Ende 2015 will der SWR bekannt geben, welcher Standort die Nachfolge für die Konstanzer „Tatort“-Krimis bekommt. Interesse haben neben Freiburg auch Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg und Ulm bekundet.

Die Entscheidung über den Drehort fällt die „Tatort“-Redaktion in Abstimmung mit der Intendanz des SWR: „Was die Auswahl des Ortes betrifft, gibt es keine äußeren Vorgaben“, so SWR-Fernsehfilmchefin Martina Zöllner. „In Frage kommen im Grundsatz alle Städte im Sendegebiet, in denen es ein Polizeipräsidium und eine Kriminalinspektion für Kapitaldelikte beziehungsweise ein Landeskriminalamt gibt.“ Wichtig sei, dass sich in einer Stadt Themen und unterschiedliche gesellschaftliche Milieus für glaubwürdige Kriminalgeschichten anbieten. „Und natürlich müssen auch die Ermittlerfiguren zu der Stadt passen. Wir spielen deshalb gemeinsam mit Autoren verschiedene Modelle und Konstellationen durch“, sagt Zöllner.

„Tatort“ soll Werbung für Freiburg machen

Schon vor 15 Jahren hätte man in Freiburg gern den „Tatort“ in der Stadt angesiedelt gesehen, doch Konstanz erhielt damals den Vorzug. Es sei „ein Kopf an Kopf Rennen gewesen, wie bei einer Olympiade“, sagte der damalige Fernsehspielchef des SWR Dietrich Mack. Nun, da Konstanz mit seiner Kommissarin „Klara Blum“ (Eva Mattes) nach 29 Episoden ab Ende 2015 kein Thema mehr ist, sind die Hoffnungen in Freiburg wieder erwacht, die beliebteste deutschsprachige Krimireihe an die Dreisam zu locken: „Wir wollen nun natürlich beweisen, dass Freiburg für mehr gut ist, als für ein einmaliges Gastspiel“, sagt Wirtschaftsförderer Bernd Dallmann, der mitgeholfen hat, dem „Tatort“-Produktionsbüro in den alten Räumen des ADAC in der Freiburger Altstadt ein Dach überm Kopf zu verschaffen.

Man wolle aber keinen allzu großen Druck aufbauen beim SWR, so Dallmann weiter. Der Werbeeffekt für Freiburg sei jedenfalls durch den kommenden Makatsch-Krimi schon hundertprozentig gegeben: „Wir hoffen auf schöne Bilder, die Appetit auf die Stadt machen.