Die IG Metall rüstet sich für die Tarifverhandlungen. Foto: dpa

In der Metallindustrie deutet sich ein harter Tarifkonflikt an. Die IG Metall will für die Beschäftigten im Südwesten deutlich mehr Gehalt. Die Arbeitgeber verweisen auf die schwächelnde Konjunktur.

Stuttgart - Die Zahlen liegen auf dem Tisch: 5,5 Prozent mehr Gehalt will die IG Metall Baden-Württemberg in der kommenden Tarifrunde für die 800 000 Beschäftigten im Südwesten fordern. Die Verhandlungen beginnen Mitte Januar. Darauf einigte sich die Große Tarifkommission bei ihrer Sitzung am Freitag in Filderstadt. „Die Gewinne in der Branche sind auf den historisch zweithöchsten Wert gestiegen, auch für die Gesamtwirtschaft gehen sämtliche Prognosen für 2015 von weiterem Wachstum aus“, begründete Bezirksleiter Roman Zitzelsberger die Empfehlung.

Mit ähnlich hohen Forderungen zwischen fünf und sechs Prozent wollen auch die anderen Bezirke in Deutschland ins Rennen gehen. Die endgültige Zahl soll Ende November bekannt gegeben werden. Neben dem Lohnplus soll es Vereinbarungen zur Förderung von Weiterbildung sowie eine neue Regelung zur Altersteilzeit geben. Vorgespräche hierzu blieben bisher ohne Erfolg. „Die Arbeitgeber blockieren Fortschritte bei den qualitativen Themen“, sagte Zitzelsberger.

Die Arbeitgeber wiesen die Forderungen der IG Metall umgehend zurück. Diese seien „nicht gerade von Realitätssinn geprägt, sagte Stefan Wolf, Chef des Arbeitgeberverbands Südwestmetall. Er verwies auf die nachlassende Wachstumsdynamik und die globalen Unsicherheiten. „Die Gewerkschaft scheint weder die reduzierten Wachstumsprognosen noch die höchst unterschiedliche Lage in einzelnen Branchen und Betrieben im Blick zu haben.“ Die Arbeitgeber lehnen auch einen generellen Anspruch auf Altersteilzeit sowie einen nach ähnlichem Muster gestrickten Anspruch auf Weiterbildung ab.

Falls sich die Tarifparteien bis 28. Januar nicht einigen können, drohen Streiks in der Metallindustrie.