Verdi fordert für die 140 000 Beschäftigten der Deutschen Post 5,5 Prozent mehr Geld. Foto: dpa

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post legt Verdi nach: Die Gewerkschaft fordert neben kürzeren Arbeitszeiten nun auch mehr Geld. 5,5 Prozent mehr sollen die 140 000 Beschäftigten nach dem Willen von Verdi künftig bekommen.

Bonn/Berlin - Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post legt Verdi nach: Die Gewerkschaft fordert neben kürzeren Arbeitszeiten nun auch mehr Geld. 5,5 Prozent mehr sollen die 140.000 Beschäftigten nach dem Willen von Verdi künftig bekommen.

Die Laufzeit soll nach der zum Auftakt der vierten Verhandlungsrunde in Berlin vorgelegten Forderung bei zwölf Monaten liegen. Die Post reagierte mit Unverständnis.

Neben der verlangten Arbeitszeitverkürzung von 38,5 auf 36 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich würde die Forderung Unternehmensangaben zufolge einen Lohnanstieg von 12,5 Prozent bedeuten. "Das ist schlicht nicht finanzierbar und würde zudem unseren bestehenden enormen Personalkostennachteil gegenüber unseren Wettbewerbern erheblich verschärfen", erklärte Personalchefin Melanie Kreis. Die zusätzlichen Personalkosten bezifferte sie auf 600 Millionen Euro.

Bislang hatte das Post-Management Verhandlungen über eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit mit vollem Lohnausgleich mit dem Hinweis abgelehnt, dass die Lohnforderung zum ebenfalls neu zu verhandelnden Haustarifvertrag noch nicht bekannt sei. Die Gewerkschaft wollte die Tarifkomplexe Arbeitszeiten und Entgelte ursprünglich strikt auseinanderhalten und getrennt verhandeln.

Neue Runde am 8./9. Mai

Während eine Neuregelung der Arbeitszeiten als unproblematisch gilt, bleibt der Lohnausgleich der Knackpunkt in den Verhandlungen. Durch die Gehaltsforderung droht zudem neues Konfliktpotenzial. Eine Annäherung in der vierten Tarifrunde, für die zwei Tage (8./9. Mai) angesetzt wurden, ist ungewiss.

In den vergangenen Wochen hatte Verdi mehrfach mit Warnstreiks Druck gemacht. Hintergrund des Tarifstreits ist die Gründung von regionalen Firmen in der Paketzustellung. Darin sieht Verdi einen Verstoß gegen tarifvertragliche Vereinbarungen und fordert als Ausgleich kürzere Arbeitszeiten.