Der Bereich nahe des Gaskessels im Stuttgarter Osten ist vielen Menschen wegen seines desolaten Zustands ein Dorn im Auge. Demnächst beginnt immerhin der Abriss einiger wenig ansehnlicher Gebäude. Stattdessen entstehen Seniorenwohnungen.

Talstraße - Autofahrer, die sich von Osten über die Gaisburger Brücke und die Talstraße der Landeshauptstadt nähern, werden seit vielen Jahren von einer Schmuddelecke empfangen. Das gern so bezeichnete Osttor zur Stadt an der Kreuzung Talstraße/Wangener Straße/Rotenbergstraße war und ist nichts anderes als eine viel befahrene, stauträchtige Kreuzung, umrahmt von einer Ansammlung von unansehnlichen Gastronomiebetrieben mit zum Teil zwielichtigem Ruf. Vor allem die kleinen verwinkelten Häuschen an der Ecke Tal-/Rotenbergstraße waren den Kommunalpolitikern und den Stadtplanern schon lange ein Dorn im Auge. In der Sitzung des Bezirksbeirats Stuttgart-Ost am Mittwochabend hieß es sogar: „Es gibt kaum eine so schlimme Ecke in Stuttgart wie diese.“ Jetzt sollen die Häuser in wenigen Wochen abgerissen und durch einen Neubau mit 22 günstigen, betreuten Seniorenwohnungen ersetzt werden.

Ermöglicht wird das Neubauprojekt, in das die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) 2,8 Millionen Euro investiert, durch einen in langwierigen Verhandlungen erzielten Grundstückstausch in dem Bereich. Geplant ist ein maximal viergeschossiges Eckgebäude mit 22 Ein- bis Zwei-Personen-Wohnungen. Die Wohnungen werden 45 bis 67 Quadratmeter groß, alle werden barrierefrei sein, vier davon rollstuhlgerecht. Ein Gemeinschaftsraum ist ebenso vorgesehen wie ein begrünter Innenhof. In der Tiefgarage sind zwölf Plätze geplant, die gegebenenfalls auch von Anwohnern gemietet werden können. Die Quadratmetermiete in dem mit Mitteln aus dem Landeswohnraumprogramm geförderten so genannten Niedrigstenergiehaus soll nach Angaben der SWSG bei 6,50 Euro liegen. Mit einer Stadtbahn- und einer Bushaltestelle vor der Tür ist das Gebäude sehr gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.

Bis Ende des Jahres sollen die Häuser abgerissen sein.

Mit dem Abriss der bestehenden Gebäude an der Ecke Tal-/Rotenbergstraße will die SWSG demnächst beginnen. Bis Ende des Jahres soll von den Häusern nichts mehr zu sehen sein. Der Baubeginn für den Neubau ist für das Frühjahr 2013 vorgesehen. Ende 2014 sollen die Wohnungen bezogen werden können. Baurechtlich sei inzwischen alles geklärt, hieß es im Bezirksbeirat am Mittwoch, der Bauantrag sei bereits gestellt. Die genaue Fassadengestaltung stehe noch nicht fest, daran werde noch gearbeitet. Bis in etwa zwei Monaten würden die Pläne der SWSG aber fortgeschritten sein. Der Bezirksbeirat soll dann wieder informiert werden.

Das Vorhaben fand in der Sitzung große Zustimmung. Detailfragen gab es zu den Stellplätzen, zur Dachgestaltung und zur Nahversorgung der Bewohner. Auch die Frage, wann nun auch auf der gegenüberliegenden Seite der Kreuzung etwas geschieht, kam auf, es gab aber keine Antwort. Insgesamt war die Meinung aber eindeutig: Gut, dass dort endlich etwas passiert.