Heidi Schäfer, Peter Reichert, Stefan Siller, Nicole Scholl und Eric Gauthier (von links) diskutieren über ehrenamtliches Engagement Foto: Lichtgut/Verena Ecker

Bei der Integration von derzeit 8000 Flüchtlingen kann die Stadt auf die Unterstützung von 5000 Bürgern in 41 Freundeskreisen und 15 Initiativen bauen. Allein diese Zahlen zeigen, wie ausgeprägt die Bereitschaft zum Ehrenamt und bürgerschaftlichen Engagement in Stuttgart ist.

STUTTGART - Bei der Integration von derzeit 8000 Flüchtlingen kann die Stadt auf die Unterstützung von 5000 Bürgern in 41 Freundeskreisen und 15 Initiativen bauen. Allein diese Zahlen zeigen, wie ausgeprägt die Bereitschaft zum Ehrenamt und bürgerschaftlichen Engagement in Stuttgart ist. Die Talkrunde, zu der Breuninger zusammen mit der Bürgerstiftung Stuttgart zu diesem Thema geladen hatte, machte dank der Gäste auf dem Podium diese Kultur noch deutlicher.

Sie staune selbst über so viel Einsatz, sagt Heidi Schäfer, die als Koordinatorin für ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit bei der Stadt alle Aktivitäten und Initiativen vernetzt und unterstützt. „Ehrenamtliches Handeln macht glücklich“, zitiert als Erklärung Nicole Scholl von der Bürgerstiftung Stuttgart die prominente Stifterin Helga Breuninger. Peter Reichert, ehemaliger VfB-Spieler und jetziger Fairplay -Beauftragter des Vereins, kann das bestätigen und erzählt von einem krebskranken Buben, dem er mit dem Besuch von VfB-Spieler Timo Hildebrandt einen sehnlichen Wunsch erfüllte. Dass er den Buben nach einem Jahr gesund wieder getroffen hat, habe ihn überglücklich gemacht.

Ein Leuchtturm an sozialem Engagement ist der Tänzer und Choreograf Eric Gauthier, der mit seiner Gruppe Gauthier Dance im Kinderkrankenhaus Olgäle und in Altersheimen auftritt, sich im Förderverein Kinderfreundliches Stuttgart engagiert, für „Schule ohne Rassismus“ im Eberhard-Ludwigs-Gymnasium einen Workshop für Flüchtlingskinder und Ebelu-Gymnasiasten gegeben hat und Galas für die Alzheimer-Forschung veranstaltet. „Hat Dein Tag 48 Stunden?“, fragt Moderator Stefan Siller fassungslos. Gauthier lacht: „Es macht einfach Spaß.“

Starke Partner wie Unternehmen unterstützen, so Nicole Scholl, das neue Projekt Ausbildungscampus der Bürgerstiftung. Dabei müsse bei den jungen Flüchtlingen, die in eine Lehre vermittelt werden sollen, viel Überzeugungsarbeit geleistet werden: „Sie wollen lieber gleich Geld zum Heimschicken verdienen.“

„Wir brauchen mehr Räume für die Integrationsarbeit“, wünscht sich Heidi Schäfer und appelliert an die Zuhörer: „Wir können nie genug Helfer haben.“