Taiwan ist als führender Produzent von Mikrochips unentbehrlich für die Weltwirtschaft. Die Schlüsselindustrie ist wiederum auf ausländische Fachkräfte angewiesen. Doch die werden von mehreren Seiten systematisch ausgebeutet.
Fragt man Kim Beltrán nach seinem arbeitsamen Leben in Taiwan, spricht er zuerst über das Wohnheim, das ihm zugewiesen wurde: „Ich muss mir hier einen Raum mit zwölf Personen teilen, die aber in unterschiedlichen Schichten arbeiten!“, sagt der 30-jährige mit aufgebrachter Stimme. „Für uns alle gibt es nur zwei Toiletten. Der Raum ist auch viel zu klein für zwölf Leute, wir haben Hochbetten.“ Dabei hätten die Arbeitsvermittler Kim Beltrán und seinen Kollegen jeweils Einzelzimmer versprochen.