Die Familie Oppenheimer verloren nach der Machtergreifung ihre Tabakfabrik, ihr Ansehen und ihr Zuhause. Foto: Archiv Oppenheimer

Im Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg findet am Mittwoch, 19. März, um 18.30 Uhr eine szenische Lesung des Buches „Oppenheimer – Briefe einer jüdischen Familie gegen das Vergessen“ statt.

In Anton Ottmans 2024 erschienenen Werk „Oppenheimer – Briefe einer jüdische Familie gegen das Vergessen“ bietet der Autor einen Einblick in das Leben einer Familie, die durch den Holocaust zerrissen wurde – aber nie den Zusammenhalt verlor. Die aus dem Rhein-Neckar-Kreis stammende Familie Oppenheimer lebt bis 1933 gut und glücklich, Vater Leopold leitet eine Tabakfabrik in Heidelberg.

 

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verlieren sie erst ihre Fabrik, dann ihr Ansehen und schließlich auch das Dach über dem Kopf. 1940 werden Leopold, Rossita und ihr Sohn Hans Oppenheimer nach Frankreich deportiert. Leopold und Hans Oppenheimer sterben in Konzentrationslagern in Osteuropa. Der zweite Sohn Max landet erst im KZ Dachau, wird aber wieder freigelassen und flieht nach England.

Zusammen mit seiner Mutter kehrt er nach dem Krieg nach Deutschland zurück, wo sich beide aktiv in den Wiederaufbauprozess der Nachkriegszeit einbringen. Der Briefwechsel aus der Kriegszeit zeugt von Liebe und Hoffnung trotz schwerer Tage. Für das Buch hat Ottmann mehr als 200 Briefe ausgewertet und viele Auszüge verwendet.

Ludwigsburger Familie mit ähnlicher Geschichte

Eine ähnliche Geschichte hat die Familie Frischauer aus Ludwigsburg, der ebenfalls Besitz und Ansehen genommen wurde. In deren ehemaligen Villa ist heute das Deutsch-Französische Institut (dfi) angesiedelt. An diesem geschichtsträchtigen Ort findet am Mittwoch, 19. März, anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus eine Lesung mit Fotos und Musik statt. Lesen werden Anton und Ursula Ottmann, Gert Weisskirchen und Friedrich E. Becht, die musikalische Begleitung übernimmt Martin Ritz.

Die Lesung in der ehemaligen Villa Frischauer, Asperger Straße 34, beginnt um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Es wird um eine Anmeldung über www.dfi.de/lesung-oppenheimer gebeten.