Auch für Kinder verständlich stellen Forscher ihre Arbeit dar. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Auf dem Hohenheimer Campus lockt die Offene Universität angehende Studierende und ihren Anhang mit Aktivitäten, Informationen und Leckereien. Dabei präsentieren sich auch drei neue Forschungszentren.

Stuttgart - Europameisterschaften gibt es im Bubble Soccer zwar noch nicht. Doch die Trendsportart aus Skandinavien hat auch so große wie kleine Besucher im Park des Schlosses Hohenheim begeistert. Zum Teil mussten Mamas, Papas und Kinder anstehen, um einen der durchsichtigen Gummibälle zu erhaschen, sich diesen über den Körper zu stülpen und damit über den Rasen zu „bumpen“, also zu hüpfen und andere damit zu schubsen. Bubble Soccer war freilich nur eines von unzähligen Programmpunkten, die am Tag der Offenen Universität Hohenheim angeboten wurden. Und sicher keine schlechte Möglichkeit, die Kalorien zu verbrennen, die so mancher an den Delikatessen-Ständen im Innenhof des Schlosses zu sich genommen hatte. Dort wurden, wie jedes Jahr wieder, Spezialitäten aus allerlei Ländern, von arabischen Falafel über indisches Curry bis schwäbische Kost, gereicht.

Im Innenhof stellten sich gleich drei neue Forschungszentren vor: das für Gesundheitswissenschaft, das für Globale Ernährungssicherung und Ökosysteme (GFE), sowie das Forschungszentrum für Bioökonomie. Letzteres hat die Uni Hohenheim zum Schwerpunkt in Forschung und Lehre bestimmt. Das Zentrum soll die Bioökonomie-Strategie der Hochschule umsetzen.

Führungen durch den Kuhstall runden das Programm ab

Auch hinter den Kulissen der verschiedenen Institute, die den drei Fakultäten Agrarwissenschaften, Naturwissenschaften und Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zugeordnet sind, ging es schubweise richtig lebhaft zu. Dort konnten die Gäste mitunter nicht nur der Flora, sondern auch der Fauna nahekommen. So bot etwa der Meiereihof Führungen durch den Kuhstall an, die Macher der Landesanstalt für Bienenkunde ließen in das Bienenvolk blicken, die Biologen sinnierten über die „Gefährliche Schönheit – Warntrachten bei Insekten“. In der Forschungs- und Lehrmolkerei mixten die Mitarbeiter Protein-Smoothies für Ernährungsbewusste, und in Forschungs- und Lehrbrennerei drehte sich alles um die Alkoholherstellung, inklusive Verkostung von Obstbränden.

Ernährungsbewusste und Wirtschaftsinteressierte bekommen wichtige Infos

Wer dann noch klaren Kopf behielt, konnte in der Metabolic Unit sein Körperfett messen lassen oder an einem Ernährungsquiz teilnehmen. Vorgetragen und gespielt wurde zudem bei den Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlern. Besucher übten sich beispielsweise im Börsenspiel, kauften und verkauften Aktien, oder erfuhren, ob Nutzerkommentare das Image von Medien schädigen. Apropos Medien: beim Kindercampus durfte der Nachwuchs Reporter spielen und eine digitale Kinder- und Jugendzeitung erstellen, zudem an Experimenten teilnehmen. So mancher Abiturient war ebenfalls mit den Eltern unterwegs. In Türkisch, Spanisch, Deutsch und anderen Sprachen diskutierten die Familien leidenschaftlich, welches Fach wohl für die Tochter oder den Sohn geeignet sein könnte. Anders die 19-jährige Deborah, sie streifte allein übers Gelände. „Es ist wirklich ein wunderschöner Campus hier mit dem Park“, so die Stuttgarterin. „Mich hat schon immer alles mit Agrarwissenschaften interessiert. Aber das Angebot an Fächern ist so groß – da muss ich nochmals drüber schlafen.“