Gasthaus-Grünewald-Pächter Mathias Nufer und Claudia. Foto: Peter Petsch

Die Grünewaldstraße in Feuerbach ist – richtig geraten! – sehr grün und kühl und schmal. Irgendwann öffnet sich das gewundene Sträßchen, und der Biergarten des Gasthauses Grünewald mit schattigen Bäumen und großen Sonnenschirmen liegt rechter Hand, hinter einem großzügigen Parkplatz.

Stuttgart - Die Grünewaldstraße in Feuerbach ist – richtig geraten! – sehr grün und kühl und schmal. Irgendwann öffnet sich das gewundene Sträßchen, und der Biergarten des Gasthauses Grünewald mit schattigen Bäumen und großen Sonnenschirmen liegt rechter Hand, hinter einem großzügigen Parkplatz. Aussteigen, aufatmen: genau der richtige Ort für heiße Sommertage.

Gleich vorneweg sei gesagt, dass natürlich schon etliche Menschen dieses abgelegene Kleinod entdeckt haben, das seit April von Mathias Nufer (ehemals Landschloss Korntal) geführt wird – je später der Abend, desto voller wird es. Also besser reservieren.

Im Vorteil ist, wer bereits gegen 18 Uhr Appetit verspürt. Zu dieser Uhrzeit genießt der Gast die volle Aufmerksamkeit der freundlichen, in Schwarz gewandeten Kellnerinnen. Zu fortgeschrittener Stunde wird der Service dann ein wenig holperig, auf dem Parkplatz werden dicke SUVs unübersichtlich kreuz und quer abgestellt, man wartet teils lange auf Getränke und Essen. Sicherlich lassen sich diese anfänglichen Schwachpunkte aber noch ausbügeln.

Denn sonst gibt es an diesem Lokal wirklich überhaupt nichts zu meckern. Schon beim Durchlesen der Speisekarte läuft einem das Wasser im Munde zusammen. Am Testabend mit großem Genuss verspeist: Tomaten-Gazpacho, ein höchst aromatisches kaltes Tomatensüppchen von feiner Konsistenz, flankiert von einem kleinen Holzspieß mit Büffelmozzarella-Bällchen im (warmen) Parmaschinkenmantel (8,40 Euro). Das Gegenüber liegt mit der fruchtigen, schön schaumig gerührten Currysuppe mit gebratener Riesengarnele (6 Euro) von der Tageskarte ebenfalls genau richtig.

Nach dem leichten Entrée überzeugt auch der Hauptgang. Den exotischen lauwarmen Salat von Hummer und Octopus mit Mango und Krustentierschaum, dekoriert mit Drachenfrucht (preislich sehr faire 14,90 Euro), geschmacklich unglaublich rund, würde man eigentlich in einem Gartenlokal kaum erwarten. Freunde einer etwas habhafteren Kost finden bestimmt Gefallen an den hausgemachten Bergkäse-Spinatkrapfen auf Limonen-Perlgraupenrisotto (12,80 Euro) – schmeckt genau so ungewöhnlich und anregend, wie es sich anhört. Man hätte zum Beispiel auch frische Pfifferlinge haben können mit einem mächtigen 700-Gramm-T-Bone-Steak dazu (29,90 Euro).

Oder zum Abschluss ein Dessert ordern. Aber bei Temperaturen um die 30 Grad kann man auch einfach noch einen Aperol Spritz oder einen Hugo trinken (die etwas klein ausfallen, je 4,50 Euro). Ansonsten: gemütlich dasitzen, Leute gucken, sich nett unterhalten. Ein perfekter Sommerabend. 

Infos und Adresse

Küche: Bodenständig bis fein mediterran, frisch, kreativ

Atmosphäre: Entspannt, gepflegt und trotzdem locker

Service: Sehr freundlich - mit Schwächen, wenn's voll ist

Preis-Leistungs-Verhältnis: Absolut faire Preise für gehobene Qualität

Adresse: Gasthaus Grünewald, Grünewaldstraße 100, 70469 Stuttgart, www.gasthaus-gruenewald.de, Telefon 99 31 77 22.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 11 bis 14.30 Uhr und 17 bis 22 Uhr (Küche) bzw. 24 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertage 11 bis 22 Uhr (Küche) bzw. 24 Uhr (ausgenommen Sonn- und Feiertage), Montag Ruhetag.

Extras: nicht barrierefrei.

Anfahrt: Am besten mit Fahrrad oder Auto (Parkplatz direkt vor dem Gasthaus). Öffentliche Verkehrsmittel: Mit dem Bus Nr. 43 ab Killesberg bis zur Haltestelle Feuerbacher Weg, dann eine Viertelstunde strammer Fußmarsch.