Köchin Elke Volk zaubert seit Jahren in Werner Masts Gaststätten am Herd. Foto: Max Kovalenko

„Wir kochen wie die Mama daheim. Alles frisch zubereitet“, sagt Werner Mast, Chef in der Heslacher Weinstube. „Für uns ist es das Wichtigste, dass es den Leuten schmeckt. Wir wollen nicht Masse machen, sondern etwas Gutes hinstellen.“

Stuttgart - „Kein Päcklesfutter.“ Wenn die kritische Begleiterin sich zu solch epischen Sätzen hinreißen lässt, muss das Essen schmecken. Und sie hat recht. Die schwäbischen Klassiker, die man von einer Stuttgarter Weinstube erwarten darf, gibt es am Bihlplatz in reicher Auswahl und bester Qualität. „Wir kochen wie die Mama daheim. Alles frisch zubereitet“, sagt Werner Mast, Chef in der Heslacher Weinstube. „Für uns ist es das Wichtigste, dass es den Leuten schmeckt. Wir wollen nicht Masse machen, sondern etwas Gutes hinstellen“, sagt er. Das haben die Gäste längst bemerkt und kommen teils von weit her, um seine Maultaschen und Rostbraten zu vertilgen.

Für die große Massenspeisung wäre die Weinstube, die es seit rund hundert Jahren gibt, auch gar nicht geeignet. „Wir haben eine kleine Küche und deshalb nur eine bestimmte Kapazität“, sagt Werner Mast. 35 Sitzplätze gibt es in den zwei Räumen, und die sind immer gut besucht. Wenn’s eng wird, rutscht man auch mal zusammen, eine Reservierung empfiehlt sich dennoch. Hin und wieder soll es bei großem Andrang zu Wartezeiten kommen, hat man uns vorher erzählt. Am Testabend ist das nicht der Fall. Die äußerst freundliche Kellnerin behandelt die Gäste zudem, als wären sie Familienangehörige. Mast arbeitet schon lange mit ihr zusammen, ebenso wie mit Köchin Elke Volk. Das merkt man. Gemeinsam mit der holzlastigen, urigen Einrichtung ergibt das ein Gefühl wie in einer guten Stube.

Genau so schmeckt auch das Essen. Die würzige Flädlesuppe (3,80 Euro) geizt nicht mit Flädle, bei der Maultaschensuppe (3,80 Euro) kann man zum ersten Mal an diesem Abend die selbst gemachten Maultaschen der Weinstube bewundern. Die finden sich auch gemeinsam mit einem Rostbraten, wie er sein soll, beim Hauptgang (19,90 Euro) wieder. Dazu gibt es einen hausgemachten Kartoffelsalat, wie man ihn sich wünscht. Das Stuttgarter Pfännle – Medaillons vom Schweinefilet mit Spätzle – kommt mit einer leckeren Champignonsoße (14,70 Euro). Dazu kann man unter einigen vorwiegend heimischen Weinen wählen, es steht aber auch ein Cabernet Sauvignon aus Chile (5,20 Euro) auf der Karte. In erster Linie aber ist die Weinstube für ein deftiges schwäbisches Essen geeignet.

Werner Mast ist kein Unbekannter an dieser Stelle. Bis vor einigen Jahren hat er das Lokal schon einmal betrieben, danach die Mauldasch nur ein paar Straßen weiter. Seit Mai ist er zurück an seiner alten Wirkungsstätte. Seinem Rezept ist er treu geblieben. Frische schwäbische Küche ohne überflüssige Spielereien kommt hier auf den Tisch – alles andere als Päcklesfutter.