Dieses Foto wird von der offiziellen syrischen Nachrichtenagentur Sana verbreitet und soll Besucher der Widereröffnungsfeier des Nationalmuseums in Damaskus zeigen. Foto: dpa/Sana

Syriens Machthaber melden stolz: Das Nationalmuseum in Damaskus ist wieder fürs Publikum geöffnet. So kann sich der Assad-Clan als Hüter von Kultur und Ordnung präsentieren.

Damaskus - Sieben Jahre nach seiner Schließung hat das syrische Nationalmuseum in Damaskus am Sonntag wieder seine Türen für die Öffentlichkeit geöffnet. „Einige archäologische Stätten sind durch Terroristen zum Teil schwer zerstört worden“, sagte Syriens Kulturminister Mohammad al-Ahmad der Deutschen Presse-Agentur. Die Eröffnung sei auch ein Zeichen, dass die Sicherheit in der syrischen Hauptstadt wieder hergestellt sei.

Zurück aus den Verstecken

Das Museum war kurz nach Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges geschlossen worden, aus Angst vor Plünderungen und Zerstörungen. Mehr als 300 000 Artefakte seien an sicheren Orten versteckt worden, sagte der damalige Leiter des Museums, Mamun Abdel Karim, zur Wiedereröffnung am Sonntag. Das Haus zählt zu den bedeutendsten Museen des Orients. Zu den Exponaten zählt eines der ältesten Alphabete der Welt auf einer Tontafel aus dem 14. Jahrhundert vor Christus.

Unter anderem die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte zahlreiche historische Stätten in Syrien zerstört oder geplündert, wie etwa die Oasenstadt Palmyra mit Ruinen aus der römischen Zeit. Für das Assad-Regime ist die Wiedereröffnung des Museums ein wichtiger Publicity-Moment: Es kann sich nach als Hüterin von Kultur und Zivilisation darstellen und der Staatengemeinschaft, auch Anlegern, signalisieren, es habe die Lage im Land wieder voll im Griff, es herrschten wieder Zustände wie vor dem Bürgerkrieg.