Immer auf Sendung: das SWR-Funkhaus am Stuttgarter Neckartor Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Eigentlich sollte die anstehende Intendantenwahl ruhig und transparent vorbereitet werden. Doch nach einem Pannenstart steht der Sender nun unter bundesweiter medienpolitischer Beobachtung – und hinter den Kulissen tobt ein wildes Strippenziehen. Wer setzt sich durch?

Stuttgart - Es sei falsch, „das Staffelholz in vollem Lauf“ übergeben zu wollen, erklärte Peter Boudgoust Anfang Dezember den vorzeitigen Rücktritt vom SWR-Intendantenposten für Mitte 2019, und dass er hoffe, durch diesen Schritt seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin „einen geordneten Übergang“ zu ermöglichen. Das mag der 64-Jährige, vorweihnachtlich gestimmt, so geglaubt haben – doch in Wirklichkeit ist es nun ganz anders gekommen. Noch steht in den Sternen, wer künftig der Chef der zweitgrößten ARD-Sendeanstalt werden wird. Doch wer in diesen Tagen mit den dafür unmittelbar Verantwortlichen, mit möglichen Kandidaten und mit Mitarbeitern des Senders spricht, merkt schnell: Schon jetzt liegen bei vielen die Nerven blank.