Die Drittliga-Männer des SV Kornwestheim sichern sich in einem eng umkämpften Duell ein 37:37 (18:18) beim TSV Neuhausen/Filder.
Im Grunde war das Derby auf den Fildern genau die vorab erwartete Drittliga-Begegnung: ein offener Schlagabtausch mit durchweg hohem Tempospiel und vielen Toren. Von der ersten bis zur letzten Sekunde lieferten sich die Handballer aus Kornwestheim und des TV Neuhausen mit ihren starken Offensivreihen eine umkämpfte Partie. Trotz gelungener Leistung blieb das Duell ohne Sieger – gerechtfertigterweise.
„Fifty-fifty“ hatte auch Chef-Coach Alexander Schurr die Chancen auf einen Auswärtssieg in Neuhausen eingeschätzt. Ein Remis war das Endergebnis. Denn beide Mannschaften zeigten sich stark und durchweg auf Augenhöhe. Wären am Samstagabend wie beim Boxen Runden vergeben worden, so hätten sich die Lurchis die erste Halbzeit und die Gastgeber die zweite Spielhälfte gesichert.
Felix Kazmeier kann durchweg überzeugen
Die Partie startete mit einem traumhaften Führungstor von Felix Kazmeier. Er, um es vorwegzunehmen, lieferte erneut von An- bis Abpfiff eine grandiose Leistung in der Offensiv- sowie Defensivarbeit. „Kaze ist 60 Minuten durchmarschiert“, sagt sein Coach lobend. Denn „Kaze“ stellte nicht nur den wichtigsten Torschützen dar, sondern leistete auch unglaublich wichtige Abwehrarbeit. Apropos Abwehr: Die Reihen der Lurchis standen gut und zwangen die MadDogs anfangs zum Kombinationsspiel.
Nach zehn Minuten donnerte Kapitän Christopher Tinti bereits sein viertes Tor zur 7:6-Führung des SVK rein. Mit Kazmeier wechselte er sich zu Spielbeginn beim Torewerfen ab. Denn den Rückraumakteur hatten die Hausherren eindeutig unterschätzt. So konnte der Kapitän in den ersten 30 Minuten frei walten und die Tore machen. Insgesamt zeigte sich die Schurr-Sieben sowieso sehr souverän und nahezu fehlerlos.
Zur 20. Minute, nach einem gehaltenen Siebenmeter von Keeper Jan Tinti, bestand für die Salamanderstädter erstmals die Chance, auf drei Treffer wegzuziehen. Das misslang und die kampfstarken MadDogs legten ihrerseits nach. Schließlich trennten sich die Teams, nach Fehlern im Abschluss des SVK, mit 18:18 in die Pause.
Der Start in die zweite Spielhälfte gelang den Gastgebern besser. Auch Neuhausens Felix Zeiler zeigte sich nun agiler, kam immer besser ins Spiel und zum Torewerfen. Zur 37. Minute konnten sich die Neuhauser erstmals auf drei Treffer zum 23:20 absetzen. Aber die Schurr-Sieben gab sich nicht auf. In kurzzeitigem doppelten Überzahlspiel setzte sich zunächst der Zweikampfstarke Finn Joneleit und dann Marco Lantella mit dem 24:25 durch. Die Lurchis waren wieder dran. Und auf der halbrechten Position war Joneleit nun ein wichtiger Mann im 1:1-Spiel.
Jan Tinti pariert den letzten Wurf
Obwohl die Kornwestheimer immer dran waren und zur 46. Minute den Ausgleich schafften, legten die MadDogs weiterhin vor. So ging es mit völlig offenem Ausgang für beide Offensivmannschaften in die Crunch-Time. Da drückte der SVK noch einmal auf die Tube. Im Kornwestheimer Unterzahlspiel verhinderte Keeper Tinti mit einer unglaublich grandiosen wie wichtigen Parade den Führungsausbau der MadDogs auf zwei Tore (56.). Im Gegenzug setzte sich abermals Joneleit zum 35:35 durch. Beim 37:36 70 Sekunden vor Schlusspfiff hatten die Hausherren noch einmal die Chance, doch Lantella donnerte zum 37:37 rein. Damit waren immer noch 23 Sekunden auf der Uhr. Ein Lucky Punch gelang Neuhausen/Filder aber nicht mehr, denn Tinti machte den Kasten zu und schnappte sich den letzten Wurf der Hausherren. Der 37:37-Endstand ist ein faires Ergebnis für diese spannende Partie.
„Es ist ein gewonnener Punkt“, sind sich nach Spielende Christopher Tinti und Joneleit einig. „Die Mannschaft hat eine tolle Leistung abgeliefert“, sagt Trainer Schurr.
SV Kornwestheim: J. Tinti, Henke – Kugel, Reusch (1), Taafel, Keil (1), Zeppmeisel (3), Kazmeier (11/6), C. Tinti (5), Lanig (5), Lantella (3), Bahmann (2), Joneleit (6).