Pleidelsheim und der SVK (rechts Timo Plitzner) zeigten ein spannendes Duell. Foto: Peter Mann

Der SV Kornwestheim verliert beim GSV Pleidelsheim mit 1:2 (0:1). Die Pleite ist bitter, auch weil der SVK zum Sieg hätte treffen können.

Eigentlich schien die Partie am Sonntag zwischen Pleidelsheim und Kornwestheim gelaufen zu sein. Nach einem offenen Schlagabtausch, der in beide Richtungen hätte entschieden werden können, hätten beide Mannschaften mit dem 1:1-Remis wohl gut leben können. Doch in der dritten Minute der Nachspielzeit gab es nahe der Mittellinie noch einen Freistoß für Pleidelsheim. Einen strittigen, bei dem der sonst gut pfeifende Schiedsrichter eher in die andere Richtung hätte zeigen müssen.

Aus dem Freistoß resultierte eine Ecke, die Robin Bender scharf hereingab. Wer wie genau dann aus dem Getümmel heraus den Ball aus gut sieben Metern über die Linie bugsierte: unklar. Auf Kornwestheimer Seite protestierte man wegen eines Handspiels. Auf Pleidelsheimer Seite hieß es wiederum nach dem Abpfiff, es könnte tatsächlich Hand gewesen sein. Aber in Form eines Eigentores eines Kornwestheimers. Im Amateurfußball ohne Videobeweis war nur eines wirklich klar: Der Treffer zählte, sodass Pleidelsheim über späte drei Punkte jubeln durfte. Den SVK schmerzt die Niederlage richtig. „Nachdem der Freistoß für uns gewesen wäre, ist es bitter, dass der Eckball so tief in der Nachspielzeit noch gegeben wurde“, sagt Kornwestheims Trainer Markus Koch.

Zwei Großchancen in der Schlussphase

Die Punkte für den GSV kamen auch deshalb etwas glücklich zustande, weil Kornwestheim zuvor in der Schlussphase zwei Großchancen auf das 2:1 hatte. Doch nach dem Schuss des völlig freistehenden Ömer Terzi fischte der GSV-Keeper den Ball aus der Ecke (86.). Und eine Minute später traf der für die Schlussphase eingewechselte Terzi aus guter Position nur das Außennetz.

Ein Sieg wäre vielleicht auch zu viel des Guten gewesen. Denn Kornwestheim hatte schwer in die Partie gefunden. Pleidelsheim war über weite Strecken die griffigere Mannschaft. Im ersten Durchgang hatte der GSV mehr Ballbesitz und ließ Kornwestheim dank einer stabilen Defensive harmlos wirken. Eine Ausnahme war ein Pfostenschuss von Pirmin Löffler aus kurzer Distanz in der 29. Minute, der nach einer Hereingabe vom gerade eingewechselten Max Haut vor dem Keeper am Ball war. „Wir waren in der ersten Hälfte zu passiv. Das reicht nicht, was wir da gespielt haben“, sagt Markus Koch. Max Haut war für Kapitän Marco Reichert gekommen, der bei einer Rettungstat des Keepers unglücklich aufs Steißbein gefallen war.

Am Sonntag kommt der Tabellenführer

Die 1:0-Führung zur Pause ging absolut in Ordnung. Auch dieser Treffer war spät gefallen: Ein Pleidelsheimer setzte sich an der Eckfahne durch, spielte den Ball flach zurück in den Rückraum, von wo Mirsad Vejselovic trocken links unten einschoss (44.). Wenige Sekunden später verpasste Daniel Pfeiffer gar das 2:0, er scheiterte mit seinem Flachschuss am rechten Torpfosten.

Wirklich ins Spiel kam der SVK erst mit dem Ausgleich in der 58. Minute. Issa Mira überlief dabei seinen Gegenspieler an der linken Außenbahn, flankte scharf in den Sechszehner, wo der eingelaufene Danny Schima den Ball direkt nahm und unter die Latte schoss. „Ab da waren wir griffiger“, sagt Markus Koch. SVK-Keeper Louis Wolf musste erst zwei Flatterbälle aus der Distanz entschärfen, einen lenkte er gerade noch an die Querlatte (60.). Dann ging es in einem spannenden Duell hin und her. Beide Trainer wechselten für die Schlussphase neue Stürmer ein. Tore fielen aber zunächst nicht mehr. Bis in der Nachspielzeit der Freistoß und die Ecke für Pleidelsheim folgten.

Der SV Kornwestheim bleibt Tabellenneunter und wird diese bittere Niederlage erst einmal verarbeiten müssen. Kommenden Sonntag wird das Team wohl dennoch befreit aufspielen können: Dann geht es gegen den Tabellenführer TSV Münchingen. SV Kornwestheim: L. Wolf – M. Wolf, Strehlow, Wingert, Abdul-Karim – Schima (77. Terzi), Löffler (90. Stahl), Plitzner – Nicolazzo, Mira, Reichert (22. Haut).