Im spannenden Topspiel der Dritten Liga sichert sich der SV Kornwestheim am Samstag gegen die Wölfe Würzburg ein 30:30-Unentschieden.
Das Prime-Time-Spiel der Drittliga-Männer des SV Kornwestheim in der heimischen Sporthalle Ost war den Tabellenplätzen der beiden Mannschaften würdig. In einer hochklassigen Samstagabendbegegnung lieferten sich die Lurchis als Tabellenvierte und der Tabellenzweite Wölfe Würzburg ein äußerst spannendes Spiel bis zur Schlusssekunde. Letztendlich war es auf beiden Seiten ein Auf und Ab der Gefühle. Nach 60 Minuten trennten sich die Teams mit einem – über die gesamte Spielzeit betrachtet – leistungsgerechten 30:30-Unentschieden.
Das emotional größte Tief an diesem Abend erlebten die Lurchis samt heimischer Fans am Spielende. Etwa vier Sekunden vor der Schlusssirene leisteten sich die Hausherren einen unnötigen Ballverlust. Wölfe-Akteur Luis Franke war zur Stelle, schnappte sich die Harzkugel und donnerte unverblümt zum 30:30-Endstand rein. Anstatt Jubel und unbändiger Freude, gegen den Tabellenzweiten einen Punkt gewonnen zu haben, zunächst nur hängende Köpfe.
Doch insgesamt betrachtet musste sich die Mannschaft um Trainer Alexander Schurr keine Vorwürfe machen. Zum einen fehlten bei den Kornwestheimern erneut der wichtige Spielmacher Jan Reusch sowie David Selinka und Keeper Niko Henke. Zum anderen lieferten die Lurchis eine durchweg gelungene Leistung ab. Zudem bleiben die Blauen mit diesem Remis weiterhin ungeschlagen in der „Hölle Ost“.
Im Angriff dynamisch und aggressiv
Die Partie hatte es von Beginn an in sich. Bereits die Anfangsminuten waren schnell und intensiv. In dieser Phase verteidigte die Schurr-Sieben sehr gut und zeigte sich aufmerksam in der Defensivarbeit. Die SVK-Akteure holten sich den einen oder anderen Steel. Nach zehn Spielminuten ging der Gastgeber daher knapp mit 7:6 in Führung. Weiterhin blieben die Lurchis im Angriff dynamisch und aggressiv, und die Wölfe standen in nichts nach. Auch nach 20 Minuten leuchtete noch eine knappe 13:12-Führung auf der Anzeigetafel auf.
Zur 25. Minute erhöhte Moritz Lanig, nach Zuspiel von Felix Kazmeier, mit seinem Treffer zum 14:12 wieder auf eine Führung von zwei Toren. Den 17:15-Halbzeitstand donnerte Kazmeier dann in Einklang mit dem Pausenpfiff per wunderschönem Schlagwurf selbst ins linke obere Eck.
Der Start in die zweite Hälfte gelang den Gästen aus Würzburg dann aber deutlich besser. Bereits zur 35. Minute mussten die Lurchis, auch aufgrund einiger Paraden von Wölfe-Keeper Moritz Ebert, einen 18:19-Rückstand hinnehmen. Bis zur 45. Spielminute legte der Tabellenzweite bissig nach und die Hausherren mussten einen 21:24-Rückstand notieren. Das reichte Chef-Coach Schurr – er legte die grüne Karte auf den Tisch.
Mit einem Siebenmeter von Kazmeier kam der Gastgeber zunächst auf 22:24 heran, ehe Marco Lantella im Alleingang den 23:24-Anschlusstreffer klarmachte. Die erste Chance auf den Ausgleich wehrte Wölfe-Keeper Ebert zwar ab, bevor abermals Kazmeier mit einem Wurf aus dem Rückraum auf ein 24:24-Remis stellte. Insgesamt lieferte die Rückennummer 18 nicht nur grandiose Tore, sondern zahlreiche Assists und eine ausgesprochen gute Defensivarbeit.
Spannende Schlussphase ohne Zeitstrafen
Nachdem die Kornwestheimer noch einmal einen Rückstand von zwei Treffern hatten hinnehmen mussten, ging es mit einem 27:27 durch Kazmeier in die Crunch-Time. Spannender konnten sich die Schlussminuten nicht gestalten. Dennoch gestaltete sich diese hochklassige Partie äußerst fair – nicht nur aufgrund beider Mannschaften, sondern auch angesichts souverän leitender Schiedsrichter. Es wurden keine Zeitstrafen verteilt. Somit waren auch die hitzigen Schlusssekunden trotz der Brisanz äußerst gesittet. Das 30:30-Unentschieden am Ende war wohl gerecht, aber dennoch mit einem leicht tränenden Auge für die Hausherren. „Es war ein fantastisches Heimspiel“, sagte Trainer Alexander Schurr und zeigte sich mit der Leistung seines Teams absolute zufrieden.
SV Kornwestheim: J. Tinti, Eibert – Taafel, Keil, Zeppmeisel (4), Kugel, Kazmeier (10/4), C. Tinti, Lanig (6), Lantella (2), Döll (2), Bahmann, Joneleit (6).