CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann sieht das politische Interesse vieler Jugendlichen als Gewinn für die Parteien. „In der Politik“, sagt sie den „Stuttgarter Nachrichten“, „ geht es nicht ohne Mut und Neugier“
Stuttgart - CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann sieht das politische Interesse vieler Jugendlichen als Gewinn für die Parteien. „In der Politik“, sagt sie den „Stuttgarter Nachrichten“, „ geht es nicht ohne Mut und Neugier“ Und: „Wir müssen uns immer wieder auf neue Konzepte, neue Themen oder Situationen einstellen und auch Neues zulassen.“
Selbst ist Baden-Württembergs Ministerin für Kultus, Jugend und Sport seit ihrem 16. Lebensjahr politisch aktiv. Was bewegt sie? Was will sie als mögliche erste Ministerpräsidentin in und für Baden-Württemberg erreichen? Darüber spricht „Stuttgarter Nachrichten“-Chefredakteur Christoph Reisinger mit Susanne Eisenmann am Donnerstag, 14. November im Haus der Wirtschaft in Stuttgart (Willi-Bleicher-Straße 19). Eisenmann ist Gast der „Stuttgarter Nachrichten“-Veranstaltungsreihe Treffpunkt Foyer. Beginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei , eine Anmeldung ist notwendig – unter www.stn.de/treffpunkt.
Vorab haben wir Susanne Eisenmann gefragt, ob sie im politischen Engagement vieler Jugendlicher auch eine Chance für die Parteien sieht, neue Wege zu gehen.
Frau Eisenmann, junge Menschen zeigen sich in den vergangenen Monaten politisch interessiert und engagiert. Sie selbst sind mit 16 Jahren in die Junge Union eingetreten. Haben die demokratischen Parteien heute eine Chance, die Jugendlichen für eine aktive Mitarbeit zu gewinnen?
Ja, diese Chance sehe ich durchaus. Es liegt natürlich an den Parteien, ob sie den jungen Leute auch ein attraktives Angebot machen. Etwa in dem sie sich auf Themen einlassen, die Jugendliche beschäftigen und interessieren.
Woher nehmen Sie Ihre Zuversicht?
Aus meiner alltäglichen Beobachtung. Ich bin viel im Land unterwegs und treffe viele Menschen. Auch junge Leute, Schülerinnen und Schüler, mit denen ich diskutiere, und die politisch sehr interessiert und auch engagiert sind. Auch der Landesschülerbeirat, der sich aktiv in bildungspolitische Fragen einbringt, ist ein sehr gutes Beispiel, das mich zuversichtlich stimmt.
Begriffe wie Teilhabe und Verzicht werden aktuell gerne als Ausweis eigener Erkenntnis genutzt. Es sind Begriffe, die Ihnen als Christdemokratin eigentlich nahe sein müssten. Was bedeuten diese Begriffe für Sie?
Teilhabe bedeutet für mich, aktiv mein Umfeld mitzugestalten. Eine lebendige Bürgergesellschaft ist eine Grundvoraussetzung in unserer Demokratie. Verzicht bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ich in einer Gemeinschaft manchmal meine eigenen Interessen hinten anstellen und mich im Interesse des Gemeinwesens zurücknehmen muss.
Zugleich wird Mut und Neugier gefordert. Das unterstellt: Wir sind zu träge. Sind wir das?
In der Politik geht es nicht ohne Mut und Neugier. Denn: Demokratie ist mühsam. Wir müssen uns immer wieder auf neue Konzepte, neue Themen oder Situationen einstellen und auch Neues zulassen. Und Kompromisse auszuhandeln, Mehrheiten zu gewinnen oder komplexe Entscheidungen zu treffen, ist anstrengend und erfordert einen langen Atem.