In Seattle hat Amazon einen ersten Test-Supermarkt eröffnet. Foto: Getty Images

In Seattle testet Amazon den möglichen Supermarkt der Zukunft – ganz ohne Kassen. Wie das geht? Die Kosten für die Einkäufe werden automatisch abgebucht, wenn die Kunden den Laden verlassen.

San Francisco - Nie mehr Schlange stehen, sondern mit dem vollen Einkaufswagen einfach aus dem Laden laufen: Das verspricht eine neue Idee des Onlineriesen Amazon.

In Seattle im US-Bundesstaat Washington präsentierte der Konzern am Montag den Prototyp eines Supermarkts, in dem Kunden alles mitnehmen können, ohne eine Kasse zu passieren. Angeboten werden Grundnahrungsmittel wie Brot und Milch, Fertiggerichte und Kochboxen mit Zutaten für bestimmte Gerichte.

Die in dem rund 170 Quadratmeter großen Laden eingebaute Technologie „erkennt automatisch, wenn Produkte aus den Regalen genommen werden“, erklärte das Unternehmen. „Wenn du mit dem Einkaufen fertig bist, kannst du das Geschäft einfach verlassen.“ Anschließend werde das Amazon-Konto des Kunden mit dem entsprechenden Betrag belastet und ein Kassenzettel verschickt.

Vorerst nur für Amazon-Angestellte

Der Supermarkt mit dem Namen „Amazon Go“ kann vorerst nur von Angestellten des Konzerns benutzt werden, der in Seattle seinen Hauptsitz hat. Anfang 2017 soll der Laden dann auch für alle anderen Kunden geöffnet werden. Ob weitere Filialen geplant sind, war zunächst unklar.

Amazon betreibt in Seattle seit dem vergangenen Jahr bereits einen Buchladen; weitere Standorte in anderen Städten sind angekündigt. Laut „Wall Street Journal“ will der Konzern außerdem in den nächsten Wochen testweise zwei Drive-in-Läden eröffnen, ebenfalls in Seattle.

Sollte sich der Onlinekonzern dazu entscheiden, im großen Stil ins Supermarktgeschäft einzusteigen, würde dies erheblichen Druck auf traditionelle Lebensmittelhändler und Kaufhausketten wie Wal-Mart ausüben. Bislang kaufen die meisten Verbraucher die Dinge des täglichen Bedarfs bei solchen Anbietern ein.