Noch sieht man Aldi-Logos eher in Gelsenkirchen denn in Peking. Das soll sich ändern. Foto: dpa

Aldi Süd steht mit seinem Vorstoß in den chinesischen Markt womöglich laut Medienberichten vor dem größten Expansionsvorhaben der Unternehmensgeschichte. 50 Filialen sollen demnach so schnell wie möglich eröffnen.

Frankfurt/Main - Aldi will einem Medienbericht zufolge in China nicht mehr nur online, sondern auch in eigenen Filialen Produkte anbieten. Aldi Süd fasse den Aufbau eines stationären Ladennetzes ins Auge, berichtete am Donnerstag das Branchenblatt „Lebensmittel Zeitung“. Derzeit würden die „Expansionsteams zusammengestellt“.

Aldi Süd stehe damit „vor einem der größten Expansionsvorhaben der Unternehmensgeschichte“. Das Unternehmen erklärte lediglich, es wolle sich weiter auf seine Online-Aktivitäten in China konzentrieren. Aldi Süd bietet seit 20. März 2017 ausgewählte Produkte auf der Internet-Handelsplattform Tmall Global an, die zum chinesischen Onlineriesen Alibaba gehört. Nach damaligen Angaben setzt der Discounter auf Lebensmittel mit „guten Absatzmöglichkeiten“ in der Volksrepublik, unter anderem „verschiedene Weine, Snack- und Frühstücksprodukte“.

50 Filialen und ein Zentrallager sichern

Versorgt wird der chinesische Markt über australische Lieferanten - in Australien gibt es mehrere hundert Läden von Aldi Süd. Die „Lebensmittel Zeitung“ schrieb, Aldi Süd schaue sich „dem Vernehmen nach“ bereits unter chinesischen Managern um, die für andere europäische Handelskonzerne gearbeitet haben. Als geeignete Region für einen Start gelte unter anderem Shanghai.

Üblicherweise sei das Ziel, sich so schnell wie möglich 50 Filialen sowie ein Zentrallager zu sichern. Zugleich werde es auch darum gehen, einheimische Produzenten zu gewinnen. Die Aufbauarbeit werde nach Einschätzung von Experten zwei bis drei Jahre dauern.