Backstube, Café und Bistro: der Sulzburghof vereint alles unter einem großen Dach. Foto: Ines Rudel/Archiv

Im Lenninger Tal wird am Sonntag gleich doppelt gefeiert: Die Gemeinde wird 50 Jahre alt – und auch das Café auf dem Sulzburghof hat Grund zum Feiern.

Das Café auf dem Sulzburghof in Lenningen zählt zu den beliebten Ausflugslokalen im Kreis Esslingen. Aus Anlass des Zehnjährigen schauen die Familien Kuch und Hornung auf ihre Erfolgsgeschichte zurück – die eigentlich noch viel älter ist. Am Sonntag wird das Jubiläum mit einem kulinarischen Erlebnis gefeiert. Gleichzeitig lädt die Gemeinde Lenningen zu ihrem fünfzigsten Geburtstag zur Gewerbeschau ‚Lenningen Open’ ein.

 

Aber zurück zur Geschichte. Alles begann, als Großvater Heinz Gökeler 1970 mit seinem Bauernhof aussiedelte und die Direktvermarktung auf dem Sulzburghof nach und nach ausbaute. Aus einer Verkaufsstelle für Milch wurde ein Minihofladen, und zehn Jahre später wurde ein Vesperstüble angebaut.

Die dritte Generation der Großfamilie ist am Zug

Zum entscheidenden nächsten Schritt entschied sich die Familie vor zehn Jahren: Sie baute für 3,5 Millionen Euro den neuen Hofladen mit Café, Wintergarten, Backstube und großzügigem Außenbereich. Das war möglich, weil mit der Enkelin Sandra Hornung als Konditormeisterin bereits die dritte Generation einsteigen würde, erläuterte die Mutter Angelika Kuch vor einiger Zeit die Betriebsgeschichte.

Das Café auf dem Sulzburghof mit seinem Blick auf die Schwäbische Alb und die benachbarte Burgruine Sulzburg hat sich in der Zwischenzeit zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. Fast alle Zutaten für die hausgemachten Backwaren kommen direkt vom eigenen Hof. Laut Angelika Kuch werden so viele eigene Rohstoffe wie möglich verarbeitet. „Wir backen wie früher ohne Zusatzstoffe.“

Der kleine Streichelzoo kommt bei den jüngsten Gästen gut an. Foto: Sulzburghof

So werde das eigene Getreide aus dem Lenninger Tal nach dem Weg über die örtliche Mühle zu Brot, Kuchen und Torten verarbeitet. Eier liefern die Tiere aus dem hofeigenen Hühnermobil, und die Milch landet im hofeigenen Eis und in sieben verschiedenen Käsesorten, die eigens im Allgäu hergestellt werden. Die Café-Betreiber erklären ihr Erfolgsrezept so: „Traditionelle Rezepturen, hochwertige Zutaten aus eigener Produktion und eine familiäre Atmosphäre“.

Die hofeigenen Backwaren werden inzwischen auch im Hofcafé in der Kirchheimer Innenstadt kredenzt. Die Arbeit in Backstube, Gastronomie und Hofladen wird auf insgesamt 85 Schultern verteilt, dazu kommt noch der Bauernhof – und im Zentrum steht die Großfamilie mit drei Generationen.

„Wir sind stolz darauf, dass unser Café zu einem Treffpunkt für Genießer geworden ist. Es ist für uns ein Ort, an dem sich die Gäste willkommen fühlen und zugleich die Vielfalt unserer regionalen Produkte erleben können“, sagt die Konditormeisterin Sandra Hornung.

Neuer Spielplatz soll Familien locken

In den vergangenen Monaten seien zahlreiche Modernisierungen umgesetzt worden wie eine neue Photovoltaikanlage, die rund 75 Prozent des täglichen Strombedarfs decke. Der Innenraum des Cafés wurde mit neuen Lampen und gemütlicheren Sitzmöbeln ausgestattet, und für Kinder wurde der Spielplatz komplett neu gestaltet. Für Radfahrer stehe ein neuer Parkplatz samt E-Bike-Lademöglichkeit zur Verfügung. Und auch an die eigenen Leute wurde gedacht: In der Backstube gebe es dank Klimatisierung und neuer Automatisierungen angenehmere Arbeitsbedingungen.

Aus Anlass der Gewerbeschau ‚Lenningen Open’ lädt der Sulzburghof am Sonntag, 18. Mai, zu einem besonderen kulinarischen Erlebnis ein und wird mit einer Weinbar mit „regionalen Spezialitäten“ vertreten sein. Zum Angebot gehören außerdem Gegrilltes, Crêpes, Kuchen, Torten, ein warmer Mittagstisch, Hofeis, ein Tret-Schlepper-Parcours und eine Grünlandvorführung.